Zentralisierung und Auswertung von Messdaten in wasserwirtschaftlichen Systemen

An die Erfassung und Auswertung von Messdaten an Talsperren werden aufgrund von Kostendruck und technischem Fortschritt steigende Anforderungen gestellt. Diese lassen sich mit einer übergeordneten zentralen Datenbank mit Datenauswertung erfüllen. Der nachfolgende Beitrag berichtet von praktischen Erfahrungen bei der Planung, der Implementierung und dem Betrieb einer zentralen Datenbank mit Messdaten. Dabei wird auf Problemstellungen bei der Systemintegration eingegangen.

An die Erfassung und Auswertung von Messdaten an Talsperren werden aufgrund von Kostendruck und technischem Fortschritt steigende Anforderungen gestellt. Man findet heute SCADA-Systeme und Fernwirksysteme der klassischen Automatisierung neben Loggern und einer Reihe von Speziallösungen, z. B. zur Bauwerksüberwachung. Diese nutzen wiederum spezielle Messtechnik und eigene Auswertesoftware. Meist ist es nur mit sehr großem Aufwand möglich, die Daten aus den verschiedenen Bereichen gemeinsam zu archivieren und kontinuierlich auszuwerten. Die Lösung für diese Problemstellung bildet ein zentrales übergeordnetes Datenbanksystem mit Datenauswertung, welches die Daten aus allen Subsystemen erfasst.
Bei der Umsetzung eines solchen Systems nimmt die Planungs- und Klärungsphase, in der eine Bestandsaufnahme aller verfügbaren Daten durchgeführt wird, einen zentralen Stellenwert ein. Oftmals ist es erforderlich, für die einheitliche Bezeichnung der Daten aus allen Subsystemen eine saubere Strukturierung und Nomenklatur zu erarbeiten. Nach erfolgter Parametrierung und deren Datenimport schließt sich eine umfangreiche Konsistenzprüfung der Daten an. Nicht nur der auf Knopfdruck erstellte Jahresbericht mit allen Größen, Statistiken und Diagrammen, sondern auch die kontinuierliche Eigenüberwachung der in Korrelation stehenden physikalischen Größen ermöglichen dem Betreiber eine systematische Auswertung des Zustandes einer Talsperre und lassen die Nutzung von Synergieeffekten zu.
Nicht alle Auswertungen und Überwachungen werden von den Betreibern vor Ort durchgeführt, oftmals wünschen auch die Wasserwirtschafts- oder die Landesämter einen direkten, wahlfreien Zugriff auf die aktuellen oder historischen Daten der Bauwerke. Moderne IT-Technologien ermöglichen heute den Zugriff auf die dezentralen Daten ohne zentrale Speicherung in den einzelnen Standorten.
Die hier beschriebenen Erfahrungen und Funktionalitäten beziehen sich auf Projekte, die BN Automation AG mit der Thüringer Fernwasserversorgung, dem Landesamt für Umwelt in Bayern sowie dem Wupperverband realisiert hat. Die Messdatenerfassung und Datenauswertung wurde in allen Fällen mit der von BN Automation AG entwickelten Software TIBS (Technisches Informations- und Bedien-System) erfolgreich verwirklicht.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft 9 / 2012 (September 2012)
Seiten: 5
Preis: € 10,90
Autor: Dipl.-Ing. Karina Mäder
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.

Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.

Abfall- und Kreislaufwirtschaft in Deutschland im internationalen Vergleich - Spitzenplatz oder nur noch Mittelmaß?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Neben der Umstellung der künftigen Energieversorgung auf ein zu 100 % erneuerbares Energiesystem ist die Abfall- und Kreislaufwirtschaft die zweite zentrale Säule im Rahmen der globalen Transformation in eine klimaneutrale Wirtschaft und Gesellschaft.