Evaluation alternativer Küstenschutzstrategien in Niedersachsen

Angesichts der erwarteten Folgen des Klimawandels stehen die Küstenregionen weltweit vor besonderen Herausforderungen. Es ist daher erforderlich, sich mit der Bandbreite möglicher Entwicklungen und darauf abgestellter Anpassungsstrategien zu befassen. Im Rahmen des Forschungsverbundes KLIFF werden diese Fragestellungen zurzeit innerhalb des Forschungsthemas A-KÜST exemplarisch für die niedersächsische Küste bearbeitet.

Der Insel- und Küstenschutz in Niedersachsen richtet sich seit 1.000 Jahren darauf aus, den Menschen in sturmflutgefährdeten Gebieten Sicherheit für Leib und Leben sowie für den Erhalt der Lebensgrundlagen zu gewährleisten. Insel- und Küstenschutz bieten heutzutage die Grundlage für Leben und Wirtschaften von etwa 1,2 Mill. Menschen und mehr als 12 Mrd. Einheitswerte in Niedersachsen. Damit werden auch mittelbar Gebiete in den benachbarten Bundesländern Bremen und Hamburg sowie in den Niederlanden geschützt. Vor dem Hintergrund zu erwartender Folgen des Klimawandels stellt sich die Frage, ob sich die bisher praktizierte Strategie aufrecht erhalten lässt oder ob Alternativen anzustreben sind. Da allein das Umsetzen erhöhter Sicherheitsanforderungen bei Weiterverfolgen der jetzigen Strategie linienhafter Schutz Jahrzehnte benötigt, ist eine vorausschauende Planung unter Einbeziehung einer hinreichenden Bandbreite von Szenarien für Klimaänderungsfolgen unabdingbar. Hierbei ist im Hinblick auf den zu erwartenden hohen Ressourcenbedarf an Geldmitteln, Baustoffen und -kapazitäten sowie Fachpersonal eine entsprechende Schwerpunktsetzung unter festgelegten Standards wie landesweit gleiches Schutzniveau unabdingbar. Primäre Zielsetzung ist dabei die Sicherheit und in Orientierung daran die Wirtschaftlichkeit. Eine Optimierung sollte in Abhängigkeit vom Erkenntnisgewinn ständig erfolgen.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasser und Abfall 07-08/2012 (Juli 2012)
Seiten: 6
Preis: € 10,90
Autor: Dipl.-Ing. Hanz D. Niemeyer
Ralf Kaiser
Cordula Berkenbrink
Heiko Knaack
Dr. Andreas Wurpts
 
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