Informations- und Dialogprozess zur Sicherheit und Umweltverträglichkeit
der Fracking-Technologie
Um die Bedenken aus der Öffentlichkeit gegenüber der Förderung von Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten (Schiefergas, Kohleflözgas) zu adressieren, wurde ein 'Informations- und Dialogprozess über die Sicherheit und Umweltverträglichkeit der Fracking-Technologie' initiiert. Die Vorgehensweise und zusammenfassende Empfehlungen des Neutralen Expertenkreises werden vorgestellt.
Seit Mitte der 1960er-Jahre wird in Deutschland Erdgas aus konventionellen Lagerstätten mit hoher gesellschaftlicher Akzeptanz gefördert. Weil in jüngster Zeit aber bekannt wurde, dass Unternehmen der Erdgasindustrie (u. a. ExxonMobil) auch in Deutschland Erdgas aus bislang nicht förderwürdigen Lagerstätten mit der 'Fracking Technologie' gewinnen wollen, wächst an vielen Orten der Protest. An vielen Standorten, an denen in Deutschland Erkundungsbohrungen angedacht sind, gründen sich Bürgerinitiativen. Im Mittelpunkt steht die Sorge, dass das Trinkwasser durch die in den tiefen Untergrund eingebrachten Chemikalien und Methan gefährdet werden könnte. Dabei spielen insbesondere die Entwicklungen und Medienberichterstattungen aus den USA eine entscheidende Rolle. Amerika gewinnt mittlerweile einen erheblichen Teil seines Bedarfs an Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten und wurde durch diese Entwicklung wieder vor Russland der größte Gasproduzent weltweit. Es wurden aber auch erhebliche Umweltwirkungen beobachtet, in einzelnen Förderregionen (insbesondere in Pennsylvania) hohe Methankonzentrationen im Trinkwasser, unbrauchbare Hausbrunnen und Grundwasserkontaminationen. Auch in den Mitgliedsstaaten der EU führte dies dazu, dass die Risiken und Potenziale der Gasförderung aus unkonventionellen Lagerstätten sehr unterschiedlich eingeschätzt werden.
Die deutsche ExxonMobil Production Deutschland GmbH (EMPG) hat die Sorgen und Einwände in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen aufgegriffen und einen ungewöhnlichen Weg eingeschlagen. Anstatt sich auf den Rechtsweg und auf Lobbyismus zu konzentrieren, bot das Unternehmen Kritikern und interessierten Kreisen einen öffentlichen Informations- und Dialogprozess zur Sicherheit und Umweltverträglichkeit der Fracking-Technologie an. Zwei selbständige Moderatoren wurden beauftragt, hierfür ein Konzept zu erstellen. Rund 50 gesellschaftliche Gruppen - Kommunen, Wasserversorger, Bürgerinitiativen, Kirchen und Verbände - beteiligten sich seit April 2011 an einem Arbeitskreis gesellschaftlicher Akteure. Ein unabhängiges Wissenschaftler- Team bearbeitete umfassend die Umwelt- und Sicherheitsrisiken der Fracking- Technologie und legte nach einjähriger Arbeit eine umfassende Studie vor.
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