Die Renaissance der Pumpspeicher- und Speicherkraftwerke

Speicher- und Pumpspeicheranlagen haben nach wie vor eine hohe Aktualität und eine unangefochtene Position im Versorgungssystem elektrischer Energie. Den schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zufolge liegt das Hauptaugenmerk bei der Planung und Errichtung neuer Pumpspeicheranlagen auf der Nutzung bewährter, besonders aber der neuesten Entwicklungen im bautechnischen, maschinenbaulichen und elektrotechnischen Bereich. Die immer öfter geforderte hohe Regelfähigkeit der Kraftwerksanlagen auch im Pumpbetrieb kann durch die Anwendung des Prinzips des hydraulischen Kurzschlusses oder den Einsatz von Asynchrongeneratoren erreicht werden. Begrenzte räumliche Verhältnisse verlangen nach neuen Speicherkonzepten.

Nach einer ersten Periode des Baus von Pumpspeicherwerken im fünften, sechsten und siebten Jahrzehnt des vergangenen Jahrhunderts kommt es seit rund zehn Jahren zu einer neuerlichen Renaissance der Errichtung von Pumpspeicherwerken aber auch der Errichtung neuer größerer Speicher vor allem im alpinen Raum, wie Beispiele aus Österreich und der Schweiz zeigen. Sofern es sich nicht um völlig neue Kraftwerksanlagen handelt, werden häufig bestehende Anlagen mit vorhandenen Speichern genutzt bzw. optimiert oder auch vorhandene Speicher vergrößert.
Entgegen gelegentlicher Einwände bzw. Zweifel von Vertretern, die sich dem Schutz der Natur verpflichtet fühlen, beruht der neuerliche Boom der Errichtung von Pumpspeicherwerken insbesonders auf dem enormen Ausbau von Wind- und Fotovoltaikanlagen - mittlerweile fast europaweit - und der politischen Absicht, diese Energiegewinnung auch künftig weiter zu fördern. Dies auch deshalb weil der notwendige Ersatz von Jahresarbeitsvermögen zufolge der Außerbetriebnahme von Atomkraftwerken durch alternative Energien, wie Wind und Sonne (mit deutlich geringeren Jahresbenutzungsstunden), fortgesetzt werden muss.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft 7-8 / 2012 (Juli 2012)
Seiten: 4
Preis: € 10,90
Autor: Dipl.-Ing. Dr. Ernst Pürer
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.

Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.

Abfall- und Kreislaufwirtschaft in Deutschland im internationalen Vergleich - Spitzenplatz oder nur noch Mittelmaß?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Neben der Umstellung der künftigen Energieversorgung auf ein zu 100 % erneuerbares Energiesystem ist die Abfall- und Kreislaufwirtschaft die zweite zentrale Säule im Rahmen der globalen Transformation in eine klimaneutrale Wirtschaft und Gesellschaft.