Wasserkraftpotenzial der Schweiz - Möglichkeiten und Grenzen

Die Wasserkraft ist das Rückgrat der schweizerischen Stromversorgung. Mit der postulierten Energiewende und dem mittelfristigem Ausstieg aus der Kernenergie werden insbesondere die Regel- und Speicherkapazitäten weiter an Bedeutung gewinnen. Es stellt sich aber auch die Frage, wie viel zusätzliche Produktion realisiert werden kann. Der vorliegende Beitrag bezweckt eine sachliche Auslegeordnung, die in den letzten Monaten Eingang in die Diskussionen gefunden hat.

Die Wasserkraft, mit einem Anteil von mehr als der Hälfte bereits heute das Rückgrat der schweizerischen Stromproduktion, spielt für die Energiezukunft der Schweiz eine ganz zentrale Rolle. Durch die postulierte Energiewende werden zwei bereits unverzichtbare Elemente der Wasserkraft noch wichtiger: die Speicherseen zur saisonalen Umlagerung in die verbrauchsstarken Wintermonate und die flexibel zu- und abschaltbaren Kraftwerke zur Deckung der steigenden Verbrauchsspitzen sowie für die Netzstabilität.
Es gibt noch Ausbaupotenzial im Wasserschloss Schweiz. Einerseits bei der Pumpspeicherung, deren Kapazität mit den aktuellen Projekten gerade mehr als verdoppelt wird. Und andererseits in der Größenordnung von ein paar wenigen TWh/a bzw. immerhin knapp 10 % der heutigen Jahresproduktion. Ob und wie viel davon genutzt werden soll und kann, hängt primär vom politischen Willen und den Rahmenbedingungen ab.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft 7-8 / 2012 (Juli 2012)
Seiten: 5
Preis: € 10,90
Autor: Roger Pfammatter
 
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Literaturtip:
 
zu www.energiefachbuchhandel.de
 

 
Tagungsband vom 12. Anwenderforum Kleinwasserkraftwerke 2009 / OTTI e.V.