Die hydroelektrische Energieerzeugung der Türkei lag 1960 bei 1 TWh/a. Bis 2011 stieg die Erzeugungskapazität auf rund 52 TWh/a. Das wirtschaftlich nutzbare Wasserkraftpotenzial des Landes liegt bei ca. 150 TWh/a, und als Ziel wird der Ausbau des größten Teils davon bei 2023 angestrebt. Die Ausnutzung der Wasserkräfte beruht in der Türkei auf Talsperren- und Umleitungskraftwerken. Die Staudämme dominieren als Talsperrentyp, wobei auch interessante Staumauertypen vorkommen. Die Atatürk-Wasserkraftanlage stellt mit 2 400 MW Leistung das größte Wasserkraftwerk dar.
Die Türkei verfügt über ein beachtliches Wasserkraft-Rohpotenzial von 440 TWh/a, das zuletzt 1987 mittels zweier detaillierter Magisterthesen durch Anwendung der Fallhöhe-Abfluss-Methode ermittelt wurde. Das technisch erreichbare Wasserkraftpotenzial liegt im allgemeinen bei etwa der Hälfte des Rohpotenzials, also bei 220 TWh/a, unter Berücksichtigung von Verlusten nutzbarer Fallhöhen und Abflüsse sowie hinsichtlich mechanischer und elektrischer Umwandlungen. Das wirtschaftlich nutzbare Wasserkraftpotenzial basierend auf geplanten Anlagen wurde in den sechziger und siebziger Jahren zu 70 TWh/a, in den achtziger Jahren zu mehr als 100 TWh/a und in den neunziger Jahren zu 125 TWh/a ermittelt. Die Marktöffnung und damit die Beteiligung des privaten Sektors an Bau und Betrieb der Wasserkraftanlagen zeigte im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts, dass das wirtschaftlich nutzbare Wasserkraftpotenzial der Türkei sogar bei rund 150 TWh/a liegen würde.
| Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
| Quelle: | Wasserwirtschaft 7-8 / 2012 (Juli 2012) |
| Seiten: | 6 |
| Preis: | € 10,90 |
| Autor: | Asst. Prof. Dr. Ahmet Alkan Dr.-Ing. Yalçın Özdemir |
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