Wasser als Energiespeicher - neue Ideen und Konzepte

Die Speicherung elektrischer Energie hat große Bedeutung für den Ausgleich der Schwankungen zwischen Strombedarf und Stromproduktion. Infolge der in Mitteleuropa massiv zunehmenden Einspeisungen von Strom aus erneuerbaren Energien und dem politischen Entschluss Deutschlands, aus der Atomkraft bis zum Jahre 2022 vollständig auszusteigen, steigt der Speicherbedarf weiter an. Die wichtigste Technologie für die großtechnische Speicherung elektrischer Energie ist die Pumpspeicherung. Andere Speichermethoden weisen im Vergleich erhebliche Nachteile auf. Eine Reihe von neuen Ideen und Konzepte zur Nutzung von Wasser als Energiespeicher jenseits konventioneller Pumpspeicher liegt bereits vor. Gegenwärtig werden z. B. an der Universität Innsbruck hydraulische Großenergiespeicher nach den Power-Tower- und Buoyant-Energy-Konzepten entwickelt.

Europas Speicherbedarf an elektrischer Energie steigt aufgrund der zunehmenden Versorgung aus erneuerbaren Quellen, wie Wind-und Solarenergie, die naturgemäß einer hohen Volatilität unterliegen, weiter an. Der vorliegende Beitrag gibt einen kurzen Überblick über mögliche Speichermethoden unter Verwendung von Wasser als Speichermedium. Konventionelle Pumpspeicherwerke sind seit langem erprobt und wirtschaftlich erfolgreich. Die für einen weiteren Ausbau verbleibenden Standorte sind jedoch begrenzt. Neue Konzepte, die unabhängig von topografischen Gegebenheiten zur Anwendung kommen können, wurden entwickelt und werden weiter untersucht. Dazu zählen das Konzept Power Tower (hydraulischer Großenergiespeicher) und das Konzept Buoyant Energy (schwimmende hydraulische Energiespeicher), die am Arbeitsbereich Wasserbau der Universität Innsbruck wissenschaftlich untersucht werden. Die Wirtschaftlichkeit von Energiespeichern hängt stark von der politischen Entwicklung der nahen Zukunft ab. Wenn Anreize geboten werden, die eine gleichmäßige Einspeisung von Energie ins Netz belohnen, werden neue Speichermethoden rentabel.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft 7-8 / 2012 (Juli 2012)
Seiten: 5
Preis: € 10,90
Autor: Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Markus Aufleger
Dipl.-Ing. Dr.techn. Barbara Brinkmeier
Dipl.-Ing. Robert Klar
Valerie Neisch
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Verfassungsrechtliche Erfordernisse der Biodiversitätssicherung nach der Klimaschutzentscheidung des BVerfG
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Angesichts von drei miteinander verflochtenen tiefgreifenden Umweltkrisen - der Klimakrise, der Biodiversitätskrise und der weiterhin bestehenden Krise der Umweltverschmutzung - wird nach wirksamen politischen Ansätzen gesucht, den Problemen zu begegnen. In globaler Perspektive am ambitioniertesten - weil allumfassend - ist bislang die Transformationsstrategie des 'EuropeanGreenDeal' der EU-Kommission,1 die allerdings selbst in Schwierigkeiten geraten ist, sichtbar etwa in Kompromissen bei der Luftreinhaltepolitik, dem Zögern in der Weiterentwicklung der Chemikalienpolitik oder der Anerkennung fragwürdiger Risikotechnologien, wie etwa der Atomenergie, als Nachhaltigkeitsinvestition im Rahmen der EU-Taxonomie-Verordnung.

Möglichkeiten und Grenzen der Verfahrensbeschleunigung in Krisenzeiten durch Einschnitte bei UVP und SUP
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Dass Planungs- und Genehmigungsverfahren in Deutschland zu lange dauern, ist kein Geheimnis. Auch Jahrzehnte nach der Einleitung noch nicht abgeschlossene Großprojekte sind eher die Regel als die Ausnahme. Insbesondere die Klimakrise und die durch den Angriffskrieg der Russischen Föderation auf die Ukraine ausgelöste Energieversorgungskrise erfordern eine möglichst rasche Planung, Genehmigung und Umsetzung der benötigten Energieinfrastrukturvorhaben.

Meeresschutz und Klimawandel
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Zum Gutachten des Internationalen Seegerichtshofs im Fall 'Climate Change and International Law'