Aufgrund von Umwelt-, Klima- und Ressourcenschonung werden in Deutschland immer mehr Bioabfallvergärungsanlagen in Kompostierungsanlagen integriert. Da bisher in den Bioabfallvergärungsanlagen hauptsächlich nur Bioabfall vergoren wird, haben diese eine deutlich höhere gesellschaftliche Akzeptanz, als Biogasanlagen die nachwachsende Rohstoffe (Mais) einsetzen. Am Kompostwerk Warendorf wurde deshalb 2010 eine Bioabfallvergärungsanlage mittels Pfropfenstromverfahren in das schon bestehende Kompostwerk integriert. Neben Kompost, der als Dünger und Bodenverbesserer eingesetzt wird, wird Biogas erzeugt. Das Biogas wird anschließend von zwei BHKWs (2 x 340 kWel.) in Strom umgewandelt. Neben dem Strom wird außerdem Wärme produziert, die teilweise zur Heizung des Fermenters genutzt wird. Im Jahr 2011 wurde mittels Pfropfenstromverfahren im Durchschnitt deutlich über 100 m³ Biogas pro Tonne Bioabfall erzeugt.
Die Entwicklung der unterschiedlichen Technologien im Bereich der Vergärung wurde einerseits durch den stetig steigenden Energiebedarf und die hohen Kosten für fossile Energieträger bestimmt und andererseits mit dem Ausbau erneuerbarer Energien durch staatliche Fördermittel politisch forciert. Das Wachstum der Branche steigt weiter an. Auch im Bereich der biologischen Abfallbehandlung steigt die Anzahl der Bioabfallvergärungsanlagen, wobei diese oft in Kompostierungsanlagen integriert sind. Laut dem Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie werden zur Zeit in Deutschland 10-15 % der Bio- und Grünabfälle stofflich energetisch genutzt. Die Zahl von momentan ca. 100 Bioabfallvergärungsanlagen wird in Zukunft weiter ansteigen. Begünstigt wird dieser Anstieg durch die Tatsache, dass viele Kompostierungsanlagen mittlerweile 10 bis 15 Jahre alt sind und Ertüchtigungs- und Nachrüstungsbedarf besteht. Hinzu kommt die Tatsache, dass viele Kompostierungsanlagen größtenteils abgeschrieben sind, sodass auch von wirtschaftlicher Seite Freiräume für Investitionen bestehen (KERN UND RAUSSEN, 2011).
| Copyright: | © Arbeitsgemeinschaft Stoffspezifische Abfallbehandlung ASA e.V. |
| Quelle: | 9. Recyclingtage 2012 (September 2012) |
| Seiten: | 7 |
| Preis: | € 3,50 |
| Autor: | Dipl.-Ing. agr. Aloys Oechtering |
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Hygienisierung und Trocknung von Gärresten - Erfahrungen mit dem Herhof-Belüftungssystem
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Die Herstellung von Qualitätskomposten aus Bioabfallgärresten stellt herkömmliche Kompostierungssysteme vor große Herausforderungen. Je nach Vergärungssystem müssen Hygienisierungsnachweise nach Bioabfallverordnung oder deutliche Veränderungen im Trockensubstanzgehalt zusätzlich zum organischen Abbau erzielt und nachgewiesen werden. Erfahrungen im Bereich Bioabfallkompostierung oder biologischer Trocknung von Restabfall fließen in die Umsetzung der Gärrestbehandlungssysteme mit ein. Anhand der kombinierten Vergärungs- und Kompostierungsanlagen in Cröbern und Bernburg werden die Ergebnisse und die Grenzen des Herhof-Belüftungssystems speziell im Hinblick auf Hygienisierung nach Bioabfallverordnung und Trocknung für die Kompostaufbereitung dargestellt.
Der Weg vom Gärrest zum Qualitätskompost - Erfahrungen in umgesetzten Anlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Die Erzeugung eines hochwertigen Qualitätskomposts ist vielfach ein Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg einer Bioabfallbehandlungsanlage. Da jedoch die meisten Bioabfälle bei der Anlieferung in einer Behandlungsanlage immer noch einen sehr hohen Fremdstoff- und Verunreinigungsanteil aufweisen, ist neben einer effizienten biologischen Behandlung - in einer Kaskadennutzung bei hohem Biogasertrag und guter Aerobisierung und Nachrotte der Gärreste - die Abscheidung der Störstoffe in einer Kompostfeinaufbereitung der Schlüssel zu einem vermarktbaren Qualitätskompost.
TGV - Thöni Gärrestverwertung: Kompostierungstechnologie zur Behandlung von Gärresten
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Die TGV - Thöni Gärrestverwertung behandelt Gärreste aus Vergärungsanlagen und verarbeitet sie zu hochwertigem Kompost. Das System schließt die Lücke zwischen anaerober Vor- und aerober Nachbehandlung. Durch eine eigene Technologie werden Schnittstellen reduziert und Planung sowie Ausführung aus einer Hand ermöglicht.