Schnelle Reaktion gefragt: Mobile Notfalleinheit lässt sich bei Chlorunfällen per WLAN steuern

Chlor ist ein wichtiger Grundstoff für viele Produkte der chemischen und pharmazeutischen Industrie, und es ist aufgrund seiner chemischen Eigenschaft äußerst reaktionsfähig - und deshalb sehr gefährlich. Tritt bei einem Unfall trotzdem Chlor aus, muss schnell reagiert werden, um Schäden für Mensch und Umwelt zu vermeiden. Hierfür wurde nun eine mobile Rettungseinheit entwickelt. In ihr steckt jede Menge Prozesstechnik.

Foto: AkzoNobel Industrial Chemicals GmbH(19.10.2012) Der überwiegende Teil des in Deutschland hergestellten Chlors wird direkt durch Pipelines auf kürzestem Wege zu den Abnehmern transportiert. Nur etwa sechs Prozent erreichen über die Schiene in speziellen Chlorkesselwagen ihr Ziel. Chlor reagiert mit fast allen Substanzen und gilt deshalb als extrem gesundheitsgefährlich. Unfälle mit gasförmigem Chlor haben meist gravierende Auswirkungen. Deshalb braucht es Pläne und Lösungen schon bevor es zum Fall der Fälle kommt. Eine mobile Notfalleinheit (Mobile Hypo Unit, MHU), die per Container rasch zum Chlorgas-Unfall gebracht werden kann, konstruierte das Unternehmen GEA Wiegand GmbH aus Ettlingen (Baden-Württemberg) für das Chemie-Unternehmen AkzoNobel Industrial Chemicals. GEA Wiegand beauftragte die Rösberg Engineering GmbH mit Sitz in Karlsruhe mit der Realisierung der Steuerungs- und Regeltechnik.
Die mobile Notfalleinheit samt einem speziell geschulten Einsatzteam kann vom Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem (TUIS, www.tuis.org) der chemischen Industrie bei Bedarf kurzfristig angefordert werden. Die Notfalleinheit besteht aus zwei 20-Fuß-Standard-Containern. Der erste Container enthält auf 6 m Länge sowie 2,5 m Breite und Höhe die eigentliche Absorptionseinheit, in der Chlorgas umgesetzt wird. Im zweiten, ebenso großen Container - dem so genannten Notfallkit - finden alle für den Betrieb der Anlage benötigten Werkzeuge und Einrichtungen Platz...

Unternehmen, Behörden + Verbände: GEA Wiegand GmbH (Ettlingen); AkzoNobel Industrial Chemicals GmbH; Rösberg Engineering GmbH
Autorenhinweis: Evelyn Landgraf, Rösberg Engineering GmbH, Karlsruhe
Foto: AkzoNobel Industrial Chemicals GmbH



Copyright: © Deutscher Fachverlag (DFV)
Quelle: Oktober 2012 (Oktober 2012)
Seiten: 3
Preis: € 0,00
Autor: Dipl.-Betriebsw. Evelyn Landgraf
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.

Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.

Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.