Die Katalytische Drucklose Verölung (KDV) ist ein, der Erdölbildung nachempfundenes Verfahren. Bei einer Temperatur von unter 400°C wird unter Verwendung eines Katalysators in einem geschlossenen System aus einem breiten Spektrum kohlenwasserstoffhaltiger Einsatzstoffe ein dieselmotorisch nutzbarer Treibstoff hergestellt. Tests haben ergeben, dass auch Ersatzbrennstoffe (EBS) für die Verölung geeignet sind. Derzeit entsteht mit DIESELWEST die erste Pilotanwendung nach industriellen Maßstäben zur Verölung von EBS in Deutschland am Standort der ECOWEST in Ennigerloh
KDV ist als ein 'Verfahren zu Verflüssigung hochmolekularer Substanzen organischen Ursprungs' zu kategorisieren. Als einstufiges Verfahren (Direktverflüssigung) unterscheidet es sich von den Verfahren, bei denen die flüssigen Energieträger nicht als Destillate, sondern mittels Fischer-Tropsch Synthese im Anschluss an eine Vergasung gewonnen werden. Im Unterschied zu anderen Verfahren der Direktverflüssigung kommt KDV zusätzlich ohne hohe Drücke, ohne hohe Temperaturen und ohne die Zuführung von Wasserstoff aus. Vorbild für den KDV-Prozess ist die natürliche Erdölbildung in der Erdgeschichte, bei der mineralische Katalysatoren die abgestorbene organische Materie umwandelten. Die Extraktion von Sauerstoff führte zu dessen Anreicherung in der Atmosphäre sowie zur Speicherung der so unverweslichen Materie als Energiereservoir (Erdöl). Moderne, hoch wirksame zeolitische Katalysatoren erlauben die Nachbildung dieses natürlichen Transformationsprozesses und somit die Konversion von organischen Stoffen sowie die Rückführung von langkettigen Polymeren in ein mineralisches Mitteldestilat (GasÖl, Diesel, …).
Copyright: | © Arbeitsgemeinschaft Stoffspezifische Abfallbehandlung ASA e.V. |
Quelle: | 9. Recyclingtage 2012 (September 2012) |
Seiten: | 8 |
Preis: | € 4,00 |
Autor: | Christian Haupts |
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