Trends in der gesetzlichen Gasbeschaffenheitsmessung

Einleitend werden unterschiedliche Konzepte und deren Anwendungsgebiete für die Gasbeschaffenheitsmessung vorgestellt und diskutiert. Die Vor- und Nachteile bzw. die Grenzen der einzelnen Konzepte werden erläutert. Desweiteren erfolgt ein Ausblick, wie der Autor die zukünftige Entwicklung der Gasbeschaffenheitsmessung einschätzt.

Nach der Ablösung der Kalorimeter für die Bestimmung des Brennwertes von Erdgas durch den Prozessgaschromatographen war lange Jahre der Umfang der messenden chemischen Komponenten klar definiert. Hierbei wurden zur Ermittlung des Brennwertes folgende Komponenten durch den Prozessgaschromatographen gemessen:
Stickstoff, Kohlenstoffdioxid, Methan, Ethan, Propan, n-Butan, iso-Butan, n-Pentan, iso-Pentan, neo-Pentan, n-Hexan.
Im November 2007 wurde von der Vollversammlung für das Eichwesen eine neue 'Technische Richtlinie TRG 14: Einspeisung von Biogas in das Erdgasnetz' verabschiedet. Dadurch wurden die Anforderungen an die Gasbeschaffenheitsmessung stark verändert. Zu den oben genannten chemischen Komponenten kamen noch Wasserstoff und Sauerstoff dazu. Da in Biogas höher siedende Kohlenwasserstoffe wie Pentane und Hexane nicht vorkommen, ist es in diesem Falle nicht nötig diese Komponenten zu messen. Jedoch war es erforderlich bestehende Systeme der neuen Anforderung anzupassen.
Durch die zunehmende Vermischung von Biogas mit Erdgas im Leitungsnetz über ganz Deutschland entstehen erneut neue Anforderungen an die Bestimmung des Brennwertes mittels Gaschromatographie. Nun müssen Wasserstoff und Sauerstoff und alle weiteren Komponenten wie: Stickstoff, Kohlenstoffdioxid, Methan, Ethan, Propan, n-Butan, iso-Butan, n-Pentan, iso-Pentan, neo-Pentan, n-Hexan für die Brennwertbestimmung mit gemessen werden, da die REKO-Systeme die C5- und C6-Komponeten benötigen. Damit muss nun ein Prozessgaschromatograph in der Lage sein insgesamt 13 individuelle chemische Komponenten aufzutrennen und zu detektieren. Hierbei kommt ein weiterer Trend zum Tragen. Dieser Trend stellt die 'Power to Gas'-Technologie dar und wirft die Frage auf wie soll der Messbereich für Wasserstoff definiert werden, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden.



Copyright: © DIV Deutscher Industrieverlag GmbH / Vulkan-Verlag GmbH
Quelle: GWF Gas Erdgas 10/2012 (Oktober 2012)
Seiten: 5
Preis: € 5,00
Autor: Dr. Achim Zajc
 
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