Im Entwurf des Kreislaufwirtschaftsgesetzes wurde als Zielvorgabe für die stoffliche Verwertung von Siedlungsabfällen eine Recyclingquote von 65 % ab 2020 festgelegt. Die stoffliche Verwertung hat Vorrang vor einer energetischen Verwertung und thermischen Behandlung der Abfälle. In der Abfallbilanz wurde für 2009 eine Recyclingquote von 63 % ausgewiesen. Eine Erhöhung der Quote um 2 %-Punkte innerhalb der nächsten 8 Jahre erscheint vordergründig leicht realisierbar, vorausgesetzt die Methoden und Ansätze zur Bestimmung der Quote werden nicht verändert.
Neben der Recyclingquote weist das statistische Bundesamt eine Verwertungsquote aus, in der neben der stofflichen auch die energetische Verwertung von Abfällen enthalten ist. Die Ermittlung dieser Quoten basiert auf der abfallstatistischen Erhebung des Bundes, aus der letztlich die Abfallbilanz erstellt wird. Nach bisherigem Stand wurde die Recyclingquote anhand der Inputmengen in die Anlagen ermittelt, die als Anlagen zur stofflichen Verwertung erfasst sind. Anfallende Sortierreste werden dabei nicht in Betracht gezogen. Die Zuordnung der Anlagen nach Beseitigung oder Verwertung erfolgte bisher überwiegend durch den Ausfüllenden des Erhebungsbogens, d. h. durch Selbsteinstufung des Anlagenbetreibers unter Berücksichtigung des Hauptzwecks der Anlage, tlw. wohl auch in Abstimmung mit den Landesämtern. Dabei erfolgt die Zuordnung auf Länderebene nicht nach einheitlichen Kriterien. Durch neue Vorgaben zur Zuordnung von Anlagen zu D- und R-Verfahren werden sich die Recycling- und Verwertungsquoten verändern. Diese Veränderungen basieren allein auf statistischen Mengenverschiebungen und lassen keine Rückschlüsse auf die Entwicklung der tatsächlichen Verwertung zu. Eine weitere statistische Veränderung der berechneten Quoten kann eintreten, wenn als Bezugsgröße nicht mehr wie bisher die angelieferte Abfallmenge, sondern die davon tatsächlich verwertete Menge in die Berechnung der Recyclingquote eingehen sollte.
Copyright: | © Arbeitsgemeinschaft Stoffspezifische Abfallbehandlung ASA e.V. |
Quelle: | 9. Recyclingtage 2012 (September 2012) |
Seiten: | 20 |
Preis: | € 10,00 |
Autor: | Dr.-Ing. Ketel Ketelsen Dr.-Ing. Nicole Fischer |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.
Wasserwirtschaftliche Fachexkursion nach Namibia
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Fachexkursionen dienen dazu, den Horizont für das Fachgebiet zu erweitern und vor allem die Sinnhaftigkeit der späteren Aufgaben sichtbar zu machen. In Zeiten der Widerstände bei der Gestaltung der Umwelt, ob Wasserwirtschaft, Wasserbau, Abfallwirtschaft oder die Anpassung an den Klimawandel, kann so eine Einordnung des Gelernten und der Herausforderungen erfolgen.
Digitale Zwillinge stützen eine handlungsfähige blau-grüne Infrastruktur in der Stadt von Morgen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (6/2025)
Blau-grüne Infrastrukturen kombinieren ökologische, hydrologische und soziale Funktionen und sind so essenziell für die klimaresiliente Stadtentwicklung. Deren Planung, Steuerung und langfristige Funktionssicherung erfordern eine präzise, flächenhafte Erfassung und fortlaufende Bewertung des urbanen Wasserhaushalts. Digitale Zwillinge ermöglichen eine präzise Erfassung und Steuerung dieser Strukturen.