Forschung und Praxis in der bayerischen Wasserwirtschaft - Integrale Wildbach-Entwicklungskonzepte und Gedanken zur numerischen Modellierung

Zwanzig Jahre nach Rio wachst das Bewusstsein, dass die zukünftige Ausrichtung unseres Handelns von neuen Regeln der Nachhaltigkeit bestimmt sein muss. Es stellt sich die komplexe gesellschaftliche Frage, wie wir allgemeine Ressourcen sparen und gleichzeitig die Stabilität unserer empfindlichen Zivilisationssysteme erhöhen konnen. Dieser Artikel zeigt, wie sich dieser Thematik in der Gewässerunterhaltung mit einem Forschungsvorhaben angenommen wird. Zur Nachhaltigkeit gehört auch, ein optimaler Einsatz von Forschungsanstrengungen sowie eine bestmögliche Vernetzung von Forschung und Praxis. Probleme in diesem Bereich werden am Beispiel numerischer Modellierung beleuchtet.

Der laufende technische und systemtechnische Wissenszuwachs in allen Bereichen, auch der Wasserwirtschaft, ist groß. Paradoxerweise wachsen auch aus diesem Wissen heraus die (erkannten) Anforderungen. Eine Evolution der Effizienz alleine genügt nicht mehr, vor allem wenn dadurch womöglich Redundanzen beseitigt werden, die für die Resilienz des Systems unverzichtbar waren. Die Forschung und Entwicklung ist um Komponenten der nachhaltigen Systemstabilität zu ergänzen, die komplex und partiell scheinbar konträre Anforderungen generiert.
So komplex die Lösung dieser Anforderungen erscheint, so einfach wirkt es zunächst, Forschungsergebnisse auch praktisch und nachhaltig umzusetzen. Vielschichtig interessant aber bleibt die Schnittstelle zwischen theoretischer Erkenntnis und Implementierung in die Praxis. Die stetig steigende Zahl von Veröffentlichungen alleine bringt hier noch keine Verbesserung - intuitiv möchte man aus Exekutivsicht sogar ein Zuviel an Information vermuten, dass zu einer Übertönung der wesentlichen Ergebnisse führt. Es wird vornehme Aufgabe von Kongressen wie dem 2nd IAHR Europe Congress sein, diese Lücke durch Dialog und zielgerichteten Austausch schließen zu helfen.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft 6 / 2012 (Juni 2012)
Seiten: 5
Preis: € 10,90
Autor: Prof. Dr.-Ing. Martin Grambow
Dr.-Ing. Tobias Hafner
Dr.-Ing. Andreas Rimböck
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Bedeutung und Grenzen der Produktverantwortung für den Klimaschutz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Klimaschutz prägt das Kreislaufwirtschafts- und Abfallrecht durchgehend. Er spielt etwa eine mehrfache Rolle bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen.1 Umgekehrt hat die Kreislaufwirtschaft eine sehr bedeutsame Rolle für den Klimaschutz. Das BVerfG spricht in seinem Klimabeschluss eigens die Änderung von Produktionsverfahren zur Klimaneutralität an: Der Gesetzgeber muss u.a. frühzeitig aufzeigen, welche Produkte erheblich umzugestalten sind. Zwar hat er dabei eine weitgehende Gestaltungsfreiheit. Jedoch ist eine Politik zu entwickeln, die insgesamt die selbst gesetzten Klimaziele zu erreichen verspricht.

Pumpspeicher - Besser als ihr Ruf?
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2024)
Gemäß der Taxonomie-Verordnung müssen Pumpspeicher als einzige Energiespeichertechnologie nachweisen, dass ihre Treibhausgasemissionen während ihres Lebenszyklus geringer als 100 g CO2 pro kWh sind. Nachfolgend werden Lebenszyklusanalysen eines Pumpspeichers, einer Batterie sowie eines Wasserstoffspeichers durchgeführt und miteinander verglichen. Darüber hinaus wird auf den zukünftigen Rohstoffbedarf sowie geo-, ressourcen- und industriepolitische Herausforderungen durch die neuen Energiespeichertechnologien hingewiesen.

Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.