Effizienzprojekt: Umbau Müllheizkraftwerk Bremen - Stromversorgung verdreifachen

Vor dem Hintergrund endlicher fossiler Energieressourcen, weltweiter Klimaschutzziele und der eigenen ambitionierten Nachhaltigkeitsstrategie hat swb ein neues Geschäftsfeld mit starkem Wachstumspotenzial entwickelt: die Energiegewinnung aus Abfällen. Zwei Projekte stehen dabei im Fokus. Zum einen der Neubau des 2009 in Betrieb genommenen Mittelkalorik-Kraftwerks (MKK) im Bremer Industriehafen, zum anderen die Modernisierung des an der Autobahn A 27 gelegenen MHKW Bremen. Um dort das ehrgeizige Ziel der Verdreifachung des Stromoutputs zu erreichen, investiert swb einen hohen zweistelligen Millionenbetrag. Beim Bremer Energieversorger sind der Schutz von Ökologie und natürlichen Ressourcen sowie die Nutzung von Abfall als Rohstoff zentraler Bestandteil der Unternehmensstrategie.

swb AG ist ein Ver- und Entsorgungsunternehmen in Bremen, hervorgegangen aus den ehemaligen Stadtwerken Bremen. Nach der Liberalisierung gehörte das Unternehmen dem niederländischen Energieversorger Essent und dem Energiekonzern EWE. Ab 2010 wurde im Zuge der Übernahme der Essent-Anteile durch die RWE die swb eine 100-prozentige Tochter des in Oldenburg ansässigen Energieversorgers EWE AG. Seit zwölf Jahren ist swb auch im Entsorgungsgeschäft aktiv. Neben der 51-prozentigen Beteiligung am größten regionalen Abwasserentsorger (hanseWasser) hat swb gemeinsam mit dem Partner Nehlsen das Müllheizkraftwerk Bremen (MHKW) betrieben, ehe das Unternehmen 2008 die alleinige Betriebsführung übernahm. Zusammen mit dem Mittelkalorik-Kraftwerk (MKK) hat swb aufgrund ihrer günstigen Kostenstruktur zwei wettbewerbsfähige Anlagen. Das MHKW hat bereits eine Betriebszeit von 40 Jahren hinter sich und ist im Laufe der Jahre und Jahrzehnte immer wieder erweitert und modernisiert worden. Begonnen hat alles mit der Müllbeseitigung und Fernwärmeerzeugung für das Universitätsgelände mit einem 3-Kesselbetrieb im Jahre 1969. 1975 wurde zur Sicherstellung der Fernwärme das Spitzenheizwerk mit drei Heizkesseln in Betrieb genommen. Im Jahre 1976 folgte dann der Kessel 4. Zur Sicherstellung der Eigenstromstromversorgung wurde 1981 erstmals Strom aus Müll im MHKW Bremen erzeugt. Die Gegendruckturbine 1 hat eine Leistung von 2,4 Megawatt. 1989 wurde eine moderne Rauchgasreinigungsanlage den vier Kesseln nachgeschaltet.



Copyright: © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH
Quelle: 24. Kasseler Abfall- und Bioenergieforum - 2012 (April 2012)
Seiten: 8
Preis: € 4,00
Autor: Dipl.-Ing. Werner Hölscher
 
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