Im Entwurf zur Novellierung der BioAbfV (BMU, 2011) wurden die erforderlichen Temperaturen und Verweilzeiten zur Sicherstellung der Hygienisierung der Substrate für die thermophile Vergärung überarbeitet. Grundlage hierfür waren unter anderem sowohl neue und geänderte rechtlicher Vorschriften des EU-Rechts über die tierischen Nebenprodukte und des Düngerechts, als auch Praxiserfahrungen seit Inkrafttreten der Verordnung und neue Forschungsergebnisse zur Hygienisierung von Bioabfällen.
Die Prozessprüfung muss dabei so vorgenommen werden, dass über einen zusammenhängenden Zeitraum (der sogenannten Mindestverweilzeit) die geforderte thermophile Behandlungstemperatur von mindestens 50 °C auf die gesamten Substrate einwirkt. Die seuchen- und phytohygienische Unbedenklichkeit der Gärsubstrate ist dabei durch eine direkte Prozessprüfung zu überprüfen und nachzuweisen. BEKON hat ihr patentiertes Fermenter-Heizsystem weiterentwickelt und konnte im Jahr 2010 die weltweit erste Batch-Trockenfermentationsanlage, welche die Hygienisierung des Materials im Fermenter ermöglicht, in Spiez in der Schweiz erfolgreich in Betrieb nehmen. Die Anlage konnte die erforderlichen Temperaturen und die geforderte Hygienisierung der Substrate im Fermenter problemlos nachweisen. Mit der weiterentwickelten thermophilen BEKON-Trockenfermentation steht damit ein Verfahren zur Verfügung, welches die sichere Hygienisierung der Gärsubstrate bereits im Fermenter erlaubt. Der ansonsten erforderliche Betriebs- und Überwachungsaufwand bei der aeroben Nachbehandlung der Gärreste entfällt. In der anschließenden Kompostierung führt dies zu einer erheblichen Vereinfachung in der Prozessüberwachung bei der Behandlung von Bioabfällen.
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH |
Quelle: | 24. Kasseler Abfall- und Bioenergieforum - 2012 (April 2012) |
Seiten: | 9 |
Preis: | € 4,50 |
Autor: | Dr. Rolf Liebeneiner Dipl.-Phys. Ing. (FH) Peter Lutz |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Maßnahmen zur Klimaanpassung sächsischer Talsperren
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2025)
Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) betreibt aktuell insgesamt 87 Stauanlagen, darunter 25 Trinkwassertalsperren. Der Stauanlagenbestand ist historisch gewachsen und wurde für unterschiedliche Zwecke errichtet.
carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der
Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.
Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.