Flexibilität - zentrale Anforderung zur Sicherung der langfristigen Wirtschaftlichkeit einer Abfallvergärungsanlage

Die Flexibilität einer Abfallvergärungsanlage nicht nur bezüglich einer schwankenden Abfallzusammensetzung, sondern auch hinsichtlich der Behandlung zusätzlicher, zum Teil unterschiedlichster Abfallströme, hat eine zentrale Bedeutung nicht nur für die Prozessstabilität, sondern auch für die langfristige Wirtschaftlichkeit der Anlage. In diesem Beitrag wird diese Anforderung an Anlagen kurz beleuchtet. Anschließend wird anhand einiger aktueller Beispiele die Flexibilität hervorgehoben, welche durch den BTA® Prozess als Nassvergärung mit hocheffizienter Störstoffabtrennung vorab
gewährleistet wird.

Eine zentrale Anforderung an die technische Lösung einer Abfallvergärungsanlage ist ihre Flexibilität. Zum einen ist üblicherweise die Abfallzusammensetzung anders als angenommen, und schwankt natürlich saisonal bedingt unter Umständen sehr stark. Analysen, die im Rahmen der Inbetriebnahme und des Probebetriebes verschiedener MBA-Anlagen nach dem BTA® Prozess durchgeführt wurden, ergaben deutlich höhere Störstoffanteile als im Vorfeld der Planung ausgeschrieben. So zum Beispiel lag der Anteil der Gritfraktion in der MBA Manchester Reliance Street im Eingang zur BTA® Hydromechanischen Aufbereitung drei Mal so hoch wie zur Dimensionierung angegeben. Und auch Analysen, die im Rahmen der Genehmigungsplanung für eine Vergärungsanlage in Österreich für Bioabfall- und Speisereste durchgeführt wurden, weisen einen doppelt so hohen Störstoffanteil auf, als ursprünglich ausgeschrieben. Die technische Lösung sollte dementsprechend eine hohe Flexibilität bezüglich der Schwankungen in der Abfallzusammensetzung und des Anteils der Störstoffe garantieren, um eine fortlaufend hohe Prozessstabilität sicherzustellen.



Copyright: © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH
Quelle: 24. Kasseler Abfall- und Bioenergieforum - 2012 (April 2012)
Seiten: 6
Preis: € 3,00
Autor: Harry Wiljan
Rita Nimmrichter
Stephan Schulte
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Verfassungsrechtliche Erfordernisse der Biodiversitätssicherung nach der Klimaschutzentscheidung des BVerfG
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Angesichts von drei miteinander verflochtenen tiefgreifenden Umweltkrisen - der Klimakrise, der Biodiversitätskrise und der weiterhin bestehenden Krise der Umweltverschmutzung - wird nach wirksamen politischen Ansätzen gesucht, den Problemen zu begegnen. In globaler Perspektive am ambitioniertesten - weil allumfassend - ist bislang die Transformationsstrategie des 'EuropeanGreenDeal' der EU-Kommission,1 die allerdings selbst in Schwierigkeiten geraten ist, sichtbar etwa in Kompromissen bei der Luftreinhaltepolitik, dem Zögern in der Weiterentwicklung der Chemikalienpolitik oder der Anerkennung fragwürdiger Risikotechnologien, wie etwa der Atomenergie, als Nachhaltigkeitsinvestition im Rahmen der EU-Taxonomie-Verordnung.

Möglichkeiten und Grenzen der Verfahrensbeschleunigung in Krisenzeiten durch Einschnitte bei UVP und SUP
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Dass Planungs- und Genehmigungsverfahren in Deutschland zu lange dauern, ist kein Geheimnis. Auch Jahrzehnte nach der Einleitung noch nicht abgeschlossene Großprojekte sind eher die Regel als die Ausnahme. Insbesondere die Klimakrise und die durch den Angriffskrieg der Russischen Föderation auf die Ukraine ausgelöste Energieversorgungskrise erfordern eine möglichst rasche Planung, Genehmigung und Umsetzung der benötigten Energieinfrastrukturvorhaben.

Meeresschutz und Klimawandel
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Zum Gutachten des Internationalen Seegerichtshofs im Fall 'Climate Change and International Law'