Die Anforderungen an die Abfallwirtschaft haben sich in den letzten Jahren vom reinen Entsorgen fortentwickelt zu einer Kreislauf- und Energiewirtschaft. Künftig gilt es auch immer mehr im Abfallbereich, die global knapper werdenden Ressourcen zu schonen und durch Nutzung energetischer Potenziale aus Abfällen einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Mustergültig verwirklicht wird dies in unserer neuen Biovergärungsanlage in Backnang- Neuschöntal. Seit Oktober 2011 werden dort sämtliche Bioabfälle aus dem Rems-Murr- Kreis unter optimaler Nutzung des im Bioabfall enthaltenen energetischen Potenzials ortsnah verwertet. Aus dem beim Vergärungsprozess erzeugten Biogas können künftig rund 8,6 Mio. Kilowatt Strom in 'Ökoqualität' in das öffentliche Netz eingespeist werden. Die bei der Verstromung des Biogases entstehende Abwärme kann ganzjährig in der in unmittelbarer Nachbarschaft vorhandenen Klärschlammtrocknungsanlage der Stadt Backnang genutzt werden. Bei dieser fast idealen Kraft-Wärme-Kopplung lassen sich Jahr für Jahr über 700.000 Liter Heizöl bei der Trocknung von bis zu 15.000 Tonnen Klärschlamm einsparen. Zusammen mit der Ökostromerzeugung errechnet sich daraus ein CO2- Verminderungspotenzial von jährlich bis zu 8.000 Tonnen, was den Klimaschutz im Rems-Murr-Kreis einen großen Schritt weiter voranbringt. Durch eine Fotovoltaikanlage mit rund 197 kWpeak auf den gesamten Dachflächen der Betriebshallen wird die positive Ökobilanz der Anlage abgerundet.
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH |
Quelle: | 24. Kasseler Abfall- und Bioenergieforum - 2012 (April 2012) |
Seiten: | 9 |
Preis: | € 4,50 |
Autor: | Gerald Balthasar |
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