Perspektiven der stofflichen und energetischen Verwertung von Abfallbiomasse

Das Ablagerungsverbot für nicht vorbehandelte Abfälle aus dem Jahr 1993 gab einen deutlichen Impuls, gezielt Abfallbiomasse in die Nutzung und damit in den Stoffkreislauf zurück zu bringen. Die konzentrierte Förderung der Nutzung von Biomasse als erneuerbarem Energieträger hat insbesondere zu einer stärkeren energetischen Nutzung geführt, wobei sich auch die stoffliche Nutzung positiv entwickelt hat. Möglichkeiten der stofflichen und energetischen Verwertung von Abfallbiomasse werden erläutert, Probleme und Nutzungsvarianten vorgestellt. Änderungen vor allem im Kreislaufwirtschaftsgesetz, aber auch im EEG werden die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger und die Entsorger in Zukunft zwingen, organische Abfälle noch stärker zu erfassen und zu verwerten.

Die Versorgung mit Rohstoffen und Energie, insbesondere die Sicherstellung dieser Grundlagen auf nachhaltige, d. h. ökonomisch, ökologisch und sozial tragfähige Weise, ist eine der wichtigsten globalen Zukunftsaufgaben. Dazu kann die Abfallwirtschaft einen wichtigen Beitrag leisten. In Deutschland lässt sich hier eine durchaus positive Zwischenbilanz ziehen. Die Abfallwirtschaft hat einen hohen Entwicklungsstand erreicht und leistet bereits heute erhebliche Beiträge zur Nachhaltigkeit. Insbesondere die positiven ökologischen Effekte der Abfallverwertung sind durch zahlreiche wissenschaftliche Studien belegt. Die Verwertungsquoten sind hoch. Bei organischen Abfällen gibt es allerdings noch Verwertungspotenziale. Die nicht zuletzt durch die Energiewende sehr stark im Fokus stehende energetische Verwertung darf aber die stoffliche Nutzung von Abfällen wie beispielsweise den Verbleib einer für den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit wichtigen Fraktion nicht verdrängen. Das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz verpflichtet die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger, ab dem 01.01.2015 alle überlassungspflichtigen Bioabfälle getrennt zu sammeln.



Copyright: © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH
Quelle: 24. Kasseler Abfall- und Bioenergieforum - 2012 (April 2012)
Seiten: 14
Preis: € 7,00
Autor: Prof. Dr. Michael Nelles
Prof. Dr.-Ing. Frank Scholwin
Prof. Dr.-Ing. Christina Dornack
Dr. Gert Morscheck
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Bedeutung und Grenzen der Produktverantwortung für den Klimaschutz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Klimaschutz prägt das Kreislaufwirtschafts- und Abfallrecht durchgehend. Er spielt etwa eine mehrfache Rolle bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen.1 Umgekehrt hat die Kreislaufwirtschaft eine sehr bedeutsame Rolle für den Klimaschutz. Das BVerfG spricht in seinem Klimabeschluss eigens die Änderung von Produktionsverfahren zur Klimaneutralität an: Der Gesetzgeber muss u.a. frühzeitig aufzeigen, welche Produkte erheblich umzugestalten sind. Zwar hat er dabei eine weitgehende Gestaltungsfreiheit. Jedoch ist eine Politik zu entwickeln, die insgesamt die selbst gesetzten Klimaziele zu erreichen verspricht.

Pumpspeicher - Besser als ihr Ruf?
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2024)
Gemäß der Taxonomie-Verordnung müssen Pumpspeicher als einzige Energiespeichertechnologie nachweisen, dass ihre Treibhausgasemissionen während ihres Lebenszyklus geringer als 100 g CO2 pro kWh sind. Nachfolgend werden Lebenszyklusanalysen eines Pumpspeichers, einer Batterie sowie eines Wasserstoffspeichers durchgeführt und miteinander verglichen. Darüber hinaus wird auf den zukünftigen Rohstoffbedarf sowie geo-, ressourcen- und industriepolitische Herausforderungen durch die neuen Energiespeichertechnologien hingewiesen.

Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.