Erfahrungen mit Mikro-BHKW, insbesondere dem L 4.12, im Feldtest für Einfamilienhäuser
Durch die von der Bundesregierung initiierte Umgestaltung des Energiesektors rücken vermehrt dezentrale Erzeugungssysteme in den Fokus der Betrachtungen. Im Nachfolgenden Artikel sollen speziell Mikro-BHKW Systeme betrachtet werden, für die Ergebnisse aus Labor und Feldmessungen präsentiert werden. Die Betrachtungen werden durch eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung abgerundet.
Dass Energie ein wichtiges und wertvolles Gut ist, wird spätestens dann sichtbar, wenn sie nicht verfügbar ist. Bis heute war diese Problematik in Deutschland noch kein zentrales Thema und das soll möglichst auch in der Zukunft so bleiben. In den europäischen Industrieländern konnte bisher immer genügend Elektroenergie und auch Wärme bedarfsgerecht sowie relativ preiswert für die Verbraucher bereitgestellt werden. Doch gerade in der jüngsten Vergangenheit rückt die Frage nach den Kosten für die o. g. Energien unter den Bedingungen der Energiewende zunehmend in den Fokus der Diskussionen. Noch vor wenigen Jahren dominierten auf der elektrischen Seite fast ausschließlich große, zentral orientierte Erzeugungseinheiten, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden. Mit der kontinuierlichen Weiterentwicklung der regenerativen Stromerzeugung verstärkt sich jedoch der Trend hin zu kleineren, dezentralen Anlagen. Einen weiteren, starken Impuls erhielt diese Entwicklung noch durch die Ereignisse um Fukushima und den Beschluss der Bundesregierung aus der Atomenergie auszusteigen.
Im Gegensatz zur Elektroenergie erfolgte auf der thermischen Seite schon immer eine viel stärkere Dezentralisierung bei der Wärmeerzeugung. Neben den vergleichsweise wenigen Großkraftwerken gibt es eine deutlich höhere Anzahl an Heizkesseln in Gebäuden. Über die Ausgestaltung des zukünftigen Weges der Energieversorgung für Deutschland, der oftmals mit dem Begriff Energiewende verbunden wird, gibt es differenzierte Meinungen. Fakt ist jedoch, ohne aktives und zielgenaues Handeln wird es nicht gehen. Erzeugung, elektrischer Netzausbau, Speicherung und nicht zuletzt grundlegende Effzienzsteigerungen werden die Handlungsfelder der Zukunft prägen. Da jedes einzelne Teilgebiet für sich bereits sehr Komplex ist, wird das Zusammenwirken noch viel komplizierter.
Im vorliegenden Beitrag soll deshalb der Schwerpunkt auf das Thema Energieeffzienz in Gebäuden mit Einzelheizungen, die noch ihre Elektroenergie über das öffentliche Verteilnetz beziehen, gerichtet werden. Hiervon sind insbesondere auch die Ein- und Zweifamilienhäuser betroffen. Bemerkenswert ist, dass es insgesamt in Deutschland fast 18 Millionen solcher Einzelheizungen gibt, wovon jährlich etwa 600 000 erneuert bzw. modernisiert werden. Viele davon haben auch einen Erdgasanschluss und sind somit sehr gut für moderne Kraft-Wärme-Kopplungs-Technologien prädestiniert Damit ergibt sich gerade im Wärmemarkt in Verbindung mit KWK ein beachtliches Potential bezüglich der möglichen Effzienzverbesserungen. Nicht zu Unrecht spricht man genau deshalb von einem 'schlafenden Riesen', den es letztlich zu wecken gilt.
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