Kosten sparen durch Pooling
Wer im härter werdenden Gaswettbewerb bestehen will, muss Kosten minimieren - bei der Beschaffung ebenso wie bei IT-Systemen, Personal und Prozessen. Mit einer strukturierten Gasbeschaffung ist es nicht getan: Die Kurzfristmärkte bieten zwar ein attraktives Einsparpotenzial, bergen jedoch auch Risiken und ihre Nutzung bringt einen hohen Aufwand mit sich. Die Lösung - auch für kommunale Versorger - heißt Teilnahme an einer Bilanzkreis-Kooperation (Pool) und Nutzung neuer Dienstleistungen wie Bilanzkreis- Steuerung.
Der Effekt des Poolings: bis zu 50 Prozent weniger Kosten für Ausgleichsenergie und Strukturierung. Der Effekt des Outsourcings der Bilanzkreissteuerung: deutliche Kostenersparnis für IT-Systeme und Fachpersonal. Dienstleister, wie Gas-Union Services, die beides bieten, sind gefragt. Gas-Union Services hat mit einer Kooperationsmenge von rund 300 Terawattstunden pro Jahr ein großes Poolpotenzial in Deutschland und etliche neue Serviceleistungen für jeden Energieversorger.
Zwei wesentliche Einflussparameter bestimmen die kurzfristige Portfoliosteuerung: die Kurzfristprognose sowie die Entwicklung des Spotpreises. Der tatsächliche tägliche Gasabsatz lässt sich besonders für Kunden mit registrierender Lastgangmessung (RLM) nur kurzfristig einigermaßen exakt vorhersagen, da Wetter- und Temperatureinflüsse dabei eine große Rolle spielen. So können die spezifischen Planabsatzmengen an manchen Tagen und in manchen Bilanzkreisen vom Absatz um bis zu 60 Prozent abweichen. Die Kurzfristprognose ist also entscheidend für die tägliche Portfoliosteuerung und -optimierung. Denn die Differenz zwischen Kurzfristprognose und bereits beschafften Gasmengen muss ausgeglichen werden, etwa am Spotmarkt. Der Preis am Spotmarkt schwankt über den gesamten Handelstag, er ist hochvolatil. Dadurch ergeben sich - in Kombination mit dem fortlaufenden Spot- und Intradayhandel - am Handelstag bis 18 Uhr häufig Optionen, die den Portfoliopreis positiv beeinflussen können. Voraussetzung dafür ist allerdings ein eigener, frei zu bewirtschaftender Bilanzkreis oder eine Bilanzkreis- Kooperation. Knapp drei Jahre nach Einführung des 'Grundmodells der Ausgleichsleistungen und Bilanzierungsregeln im Gassektor' (GABi Gas) [1] zeigt sich, dass der eigene Bilanzkreis auch bei kleineren Unternehmen zur Regel wird. Sie sind auf Bilanzkreis-Kooperationen und -Dienstleistungen angewiesen, um ihre Risiken sowie den Investitions- und Abwicklungsaufwand zu minimieren. Verbindet man mehrere Bilanzkreise, verringern sich dadurch die Abweichungen zwischen Prognose und tatsächlicher Absatzmenge deutlich.
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