In den vergangenen Jahren hat das Interesse an Kunststoffen aus nachwachsenden Rohstoffen und biologisch abbaubaren Werkstoffen stark zugenommen. Stand in den ersten Entwicklungsjahren dieser Werkstoffe hauptsächlich die biologische Abbaubarkeit und damit auch die zertifizierte Kompostierbarkeit als Entsorgungsoption im Vordergrund, richtet sich der aktuelle Fokus der Biokunststoffentwicklungen zunehmend auf den Einsatz nachwachsender Rohstoffe als regenerierbare Werkstoffbasis für langlebige technische Anwendungen.
Gerade im Verpackungsbereich stand bisher bei der Anwendung von Biopolymeren ausschließlich die Kompostierbarkeit als Entsorgungsmöglichkeit im Vordergrund, so dass weitere Optionen für die Abfallbehandlung dieser Werkstoffe kaum näher untersucht worden sind. Zunehmend rückt jedoch auch bei prominenten Verpackungsentwicklungen aus Biokunststoffen, wie der Activia Joghurtbecher der Fa. Danone oder die Vio PlantBottle der Fa. Coca Cola (beide Markteinführung Deutschland 2011) die erneuerbare Rohstoffbasis für langlebige Biokunststoffe gegenüber der biologischen Abbaubarkeit bzw. Kompostierbarkeit als Entsorgungsoption in den Vordergrund. Damit müssen zwangsläufig auch andere Entsorgungsoptionen als die Kompostierung in Betracht gezogen werden. Darüber hinaus kann durch eine andere intelligente Entsorgung von Biopolymeren, wie ein Recycling, ähnlich konventioneller Kunststoffe, ihre Verwendung als Substrat oder Co-Substrat zur Biogasgewinnung oder als Ersatzbrennstoff zur Energieerzeugung, nicht nur auf der Rohstoffseite, sondern auch auf der Entsorgungsseite ein zusätzlicher Beitrag zur Nachhaltigkeit der Werkstoffe geleistet werden. In diesen Fällen kann Material zurückgewonnen oder Energie bereitgestellt werden, ohne ̶ im Vergleich zur Kompostierung ̶ zusätzliches CO2 freizusetzen.
| Copyright: | © Deutsche Gesellschaft für Abfallwirtschaft e.V. (DGAW) |
| Quelle: | 2. Wissenschaftskongress März 2012 - Rostock (März 2012) |
| Seiten: | 7 |
| Preis: | € 3,50 |
| Autor: | Dipl. Ing. (FH) Ann-Sophie Kitzler Prof. Hans-Josef Endres Prof. Dr. Michael Nelles |
| Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Hygienisierung und Trocknung von Gärresten - Erfahrungen mit dem Herhof-Belüftungssystem
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Die Herstellung von Qualitätskomposten aus Bioabfallgärresten stellt herkömmliche Kompostierungssysteme vor große Herausforderungen. Je nach Vergärungssystem müssen Hygienisierungsnachweise nach Bioabfallverordnung oder deutliche Veränderungen im Trockensubstanzgehalt zusätzlich zum organischen Abbau erzielt und nachgewiesen werden. Erfahrungen im Bereich Bioabfallkompostierung oder biologischer Trocknung von Restabfall fließen in die Umsetzung der Gärrestbehandlungssysteme mit ein. Anhand der kombinierten Vergärungs- und Kompostierungsanlagen in Cröbern und Bernburg werden die Ergebnisse und die Grenzen des Herhof-Belüftungssystems speziell im Hinblick auf Hygienisierung nach Bioabfallverordnung und Trocknung für die Kompostaufbereitung dargestellt.
Der Weg vom Gärrest zum Qualitätskompost - Erfahrungen in umgesetzten Anlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Die Erzeugung eines hochwertigen Qualitätskomposts ist vielfach ein Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg einer Bioabfallbehandlungsanlage. Da jedoch die meisten Bioabfälle bei der Anlieferung in einer Behandlungsanlage immer noch einen sehr hohen Fremdstoff- und Verunreinigungsanteil aufweisen, ist neben einer effizienten biologischen Behandlung - in einer Kaskadennutzung bei hohem Biogasertrag und guter Aerobisierung und Nachrotte der Gärreste - die Abscheidung der Störstoffe in einer Kompostfeinaufbereitung der Schlüssel zu einem vermarktbaren Qualitätskompost.
TGV - Thöni Gärrestverwertung: Kompostierungstechnologie zur Behandlung von Gärresten
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Die TGV - Thöni Gärrestverwertung behandelt Gärreste aus Vergärungsanlagen und verarbeitet sie zu hochwertigem Kompost. Das System schließt die Lücke zwischen anaerober Vor- und aerober Nachbehandlung. Durch eine eigene Technologie werden Schnittstellen reduziert und Planung sowie Ausführung aus einer Hand ermöglicht.