Die Vergärung von organischen Reststoffen bietet ein geeignetes Potenzial zur Schaffung einer klimaverträglichen und umfassenden Energieversorgung. Und obwohl mit der Einführung des EEG im Jahr 2000 die installierte elektrische Leistung von Biogasanlagen in Deutschland von 110 MW auf 1724 MW im Jahre 2009 angestiegen ist (Nelles und Morscheck, 2011), wird das Optimierungspotenzial auf 20 % bis 50 % geschätzt (Harms, 2011). Dabei liegen die Herausforderungen sowohl auf technischer als auch auf konzeptioneller Seite.
Die technische Herausforderung besteht hauptsächlich in der Anpassung der Konversionstechnologien an organische Stoffströme, während aus konzeptioneller Sicht eine Schließung der Stoffkreisläufe wünschenswert ist. Ziel der vorliegenden Arbeit war der Aufbau und die Inbetriebnahme einer Trockenfermentationsanlage im Technikumsmaßstab, mit welcher umfassende Erkenntnisse zur Feststofffermentation mit praktischem Anspruch gewonnen werden kann. Dieses Spektrum konzentriert sich auf optimale Substratzusammenstellungen, Bakterienanpassung sowie die Erforschung von Temperatur und Sickerwassereinflüssen auf die Prozessoptima. Vergärungsversuche für Feststofffermentation stellen im Allgemeinen aufgrund der Dauer (60 Tage und mehr) für Forschungsbetriebe einen erheblichen Aufwand dar, da sowohl ein Wochenendbetrieb als auch eine große Variabilität und Betriebssicherheit der Forschungsanlagen gewährleistet sein muss. Mit Hilfe der eigens für die Pilotanlage entwickelten Software ist ein weitgehend automatisierter Betrieb bei maximaler Betriebstoleranz gegenüber verschiedenen Prozessparametern möglich. Mit diesem Verfahren können faserige Substrate (z.B. Grünabfälle und Festmist) energetisch nutzbar gemacht werden. Anschließend können aus dem Gärrestes Nährstoffe zurückgewonnen und Stoffkreisläufe geschlossen werden.
Copyright: | © DGAW - Deutsche Gesellschaft für Abfallwirtschaft e.V. |
Quelle: | 2. Wissenschaftskongress März 2012 - Rostock (März 2012) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 2,00 |
Autor: | Thomas Voss Dipl.-Ing. Olaf Bade Dipl.-Ing. Saskia Oldenburg Prof. Dr.-Ing. Kerstin Kuchta Andreas Alberts |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der
Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.
Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.
Abfall- und Kreislaufwirtschaft in Deutschland im internationalen Vergleich - Spitzenplatz oder nur noch Mittelmaß?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Neben der Umstellung der künftigen Energieversorgung auf ein zu 100 % erneuerbares Energiesystem ist die Abfall- und Kreislaufwirtschaft die zweite zentrale Säule im Rahmen der globalen Transformation in eine klimaneutrale Wirtschaft und Gesellschaft.