Bei Kieselsäureproduzenten fällt bei der Neutralisation der Produktionsabwässer ein nanoskaliger Kieselsäureschlamm aus, der nach dem Eindicken und Abpressen in einer schollenartigen Konsistenz vorliegt. Jährlich entstehen auf diese Weise ca. 5 bis 10 Tausend Tonnen Kieselsäureschlamm mit einem Wassergehalt von ca. 50 bzw. 85 % je Produktionsstandort. Die Entsorgung dieser Kieselsäureschlämme erfolgt zurzeit kostenpflichtig auf Deponien. Insbesondere im Sinne einer ressourcenschonenden und nachhaltigen Produktion ist es aus wirtschaftlicher und auch aus ökologischer Sicht sinnvoll, den Reststoff einer Verwertung zu zuführen.
Bei der Produktion von Kieselsäuren und Silanen entstehen Abfallstoffe beim Neutralisieren der Abwässer bzw. aus Wasch- und Filterprozessen, die letztendlich als kieselsäurereicher Schlamm vorliegen und entsorgt werden müssen. Die Rückstände werden gegenwärtig kostenpflichtig deponiert oder ebenfalls gegen Entgelt zur Rekultivierung von Halden eingesetzt. Die Verwertung des Filterschlamms ist deshalb aus umweltpolitischer, wirtschaftlicher und ökologischer Sicht dringend erforderlich. Die nanoskaligen Kieselsäureschlämme besitzen aufgrund ihrer chemischmineralogischen Zusammensetzung und ihrer physikalischen Eigenschaften sehr gute materialtechnische Voraussetzungen zur Wiederverwertung in mineralischen Baustoffen. Vor diesem Hintergrund wurde eine geeignete Verfahrenstechnik zur Feinaufbereitung der Kieselsäurereststoffe entwickelt. Das Hauptaugenmerk des Forschungsprojektes besteht in Untersuchungen zur Modifikation mineralischer Baustoffe und Werkstoffsysteme mit unterschiedlich aufbereiteten nanoskaligen Kieselsäureschlämmen zur Verbesserung der Werkstoffeigenschaften.
Copyright: | © DGAW - Deutsche Gesellschaft für Abfallwirtschaft e.V. |
Quelle: | 2. Wissenschaftskongress März 2012 - Rostock (März 2012) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 3,00 |
Autor: | Dipl.-Ing. Marko Seidemann Prof. Dr.-Ing. Horst-Michael Ludwig Professor Dr.-Ing. habil. Anette Müller Dipl.-Ing Steffen Liebezeit Dr. Katrin Rübner |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Verfassungsrechtliche Erfordernisse der Biodiversitätssicherung nach der Klimaschutzentscheidung des BVerfG
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Angesichts von drei miteinander verflochtenen tiefgreifenden Umweltkrisen - der Klimakrise, der Biodiversitätskrise und der weiterhin bestehenden Krise der Umweltverschmutzung - wird nach wirksamen politischen Ansätzen gesucht, den Problemen zu begegnen. In globaler Perspektive am ambitioniertesten - weil allumfassend - ist bislang die Transformationsstrategie des 'EuropeanGreenDeal' der EU-Kommission,1 die allerdings selbst in Schwierigkeiten geraten ist, sichtbar etwa in Kompromissen bei der Luftreinhaltepolitik, dem Zögern in der Weiterentwicklung der Chemikalienpolitik oder der Anerkennung fragwürdiger Risikotechnologien, wie etwa der Atomenergie, als Nachhaltigkeitsinvestition im Rahmen der EU-Taxonomie-Verordnung.
Möglichkeiten und Grenzen der Verfahrensbeschleunigung in Krisenzeiten durch Einschnitte bei UVP und SUP
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Dass Planungs- und Genehmigungsverfahren in Deutschland zu lange dauern, ist kein Geheimnis. Auch Jahrzehnte nach der Einleitung noch nicht abgeschlossene Großprojekte sind eher die Regel als die Ausnahme. Insbesondere die Klimakrise und die durch den Angriffskrieg der Russischen Föderation auf die Ukraine ausgelöste Energieversorgungskrise erfordern eine möglichst rasche Planung, Genehmigung und Umsetzung der benötigten Energieinfrastrukturvorhaben.
Meeresschutz und Klimawandel
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Zum Gutachten des Internationalen Seegerichtshofs im Fall 'Climate Change and International Law'