Nicht nur fossile Rohstoffe wie Erdgas, Erdöl und Kohle haben eine endliche Reichweite, auch andere Rohstoffe wie Edelmetalle und seltene Erdmetalle stehen nur begrenzt zur Verfügung. Die Europäische Union ließ in einer Bestandsaufnahme 41 dieser Elemente analysieren und stufte die Rohstoffversorgung von 14 der Metalle als kritisch ein, da sie nur in wenigen Regionen der Erde zu gewinnen sind und nicht durch andere Stoffe substituiert werden können.
Zu den kritischen Metallen gehört auch Neodym, ein chemisches Element, das zur Gruppe der Lanthanoide zählt und somit zu den Metallen der seltenen Erden. Mit einer Häufigkeit von 22 ppm in der Erdkruste ist es nicht tatsächlich selten, jedoch ist der Abbau aufgrund der geringen Konzentrationen aufwendig, kostenintensiv und umweltbelastend. Zudem wird Neodym mit 97 Prozent (Elsner, et al., 2010) nahezu ausschließlich in chinesischen Minen abgebaut. In der Studie 'Rohstoffe für Zukunftstechnologien' (Angerer, et al., 2009) wurde für 2030 einen zukünftiger Anstieg des Neodym Produktionsbedarfs, von 16.000 bis 27.900 Mg in 2030, gegenüber der Produktion von 7.300 Mg in 2006, ermittelt. Bei der Trennung des Neodyms vom geförderten Gestein entstehen toxische Abfallprodukte und radioaktives Uran und Thorium werden freigesetzt (Öko-Instistut e.V., 2011). Wird auf eine fachgerechte Entsorgung dieser umweltrelevanten Abbauprodukte verzichtet belasten diese die Umwelt. Der Großteil des Neodyms wird zur Herstellung von Magnetwerkstoffen benötigt. Aus einer Verbindung von Neodym, Eisen und Bor (Nd2Fe14B) wird der stärkste derzeitig verfügbare Magnetwerkstoff, mit hohen Energiedichten von 200-420 kJ/m³, hergestellt (Elsner, et al., 2010). Hochleistungs-Permanentmagnete auf Neodymbasis werden in Windkraftgeneratoren, elektrischen Traktionsmotoren für Fahrzeuge und miniaturisierten Komponenten der Informations- und Kommunikationstechnik verwendet. Weiterhin kommt Neodym in vielen anderen technischen Anwendungen zum Einsatz z.B. zur Glas- und Porzellanfärbung, in UV-absorbierenden Gläsern, diaelektrischen Beschichtungen oder in neodymdotierten YAG-Feststofflasern. Aufgrund der steigenden Nachfrage wird Neodym zunehmend zu einem strategisch wichtigem Metall und einer knappen Ressource.
| Copyright: | © Deutsche Gesellschaft für Abfallwirtschaft e.V. (DGAW) |
| Quelle: | 2. Wissenschaftskongress März 2012 - Rostock (März 2012) |
| Seiten: | 4 |
| Preis: | € 2,00 |
| Autor: | Luise Westphal Prof. Dr.-Ing. Kerstin Kuchta |
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