Das biologische Methanoxidationspotenzial methanotropher Bakterien in Deponieabdeckschichten ist eine nachhaltige und kostengünstige Methode, um treibhausschädliche Methanemissionen zu reduzieren. Der maßgebliche limitierende Faktor der Methanoxidation ist die Sauerstoffverfügbarkeit, die v.a. in sehr feinporigen Bodenmaterialien nicht ausreichend gegeben ist. In Säulenversuchen wurde der Einfluss verschiedener Vegetationsarten auf die Methanoxidationsrate untersucht. Es konnte eine deutliche Verbesserung der Bodenbelüftung erzielt werden und, in Verbindung mit Leguminosen, auch eine begünstigende N-Anreicherung, was sich zusammen positiv auf die Methanoxidationsrate auswirkte.
Deponien sind mit 22 % die zweitgrößte anthropogene Methanquelle und haben einen weltweiten Methanausstoß von 35-69 Tg/Jahr (Denman et al. 2007), (Bogner et al. 2007). Sowohl aus Gründen des Klimaschutzes, als auch der Sicherheit müssen Deponieemissionen gefasst und behandelt werden. Die biologische Methanoxidation durch methanotrophe Bakterien ist eine natürliche, kostengünstige und nachhaltige Option, um vor allem Schwachgasemissionen aus Altdeponien und MBA-Deponien deutlich zu minimieren. Diese Bakterien sind in der Lage, gemäß der Gleichung CH4 + 2 O2 → CO2 + 2 H2O + 883 kJ/mol Methan unter Sauerstoffverbrauch zu Kohlendioxid abzubauen. Vegetation hat generell vielseitige positive Einflüsse auf Deponieoberflächenabdeckungen: sie gewährleistet langfristigen Erosionsschutz, mechanische Stabilität, und beeinflusst positiv den Wasserhaushalt und die Sickerwasserbildung durch ihre Evapotranspirationsleistung. Weiterhin spielt sie auch eine große Rolle für die ästhetische Einbindung der Deponie in das Landschaftsbild und die ökologische Aufwertung (Neugebohrn & Seelig- Braker 1993). Die Vegetation steht in einem komplexen Netzwerk mit den im Boden ablaufenden Prozessen in Verbindung. Zu diesen Prozessen gehört auch die Aktivität der methanoxidierenden Bakterien, welche jedoch noch wenig erforscht ist.
| Copyright: | © Deutsche Gesellschaft für Abfallwirtschaft e.V. (DGAW) |
| Quelle: | 2. Wissenschaftskongress März 2012 - Rostock (März 2012) |
| Seiten: | 7 |
| Preis: | € 3,50 |
| Autor: | Dipl.-Biol. Sonja Bohn Prof. Dr. rer. nat. Johannes Jager |
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