Status quo und zukünftige Entwicklungen bei der Vergärung von Bio- und Grünabfällen sowie Restabfällen

Die aktuell geführte Diskussion zur Optimierung der biologischen Abfallbehandlung überspringt festgefahrene Denkkategorien. Es geht längst nicht mehr um Kompostierung versus Vergärung, sondern um ganzheitliche Betrachtungsweisen eines organischen Stoffstrommanagements.

Wendenburg und Bergs (2008) sprechen in diesem Zusammenhang von 'Reststoff- Biomassen' und weisen darauf hin, dass diese hinsichtlich des Treibhausverminderungspotenzials in der Gesamtökobilanz besser abschneiden als extra zum Zweck der energetischen Nutzung angebaute Materialien wie z. B. nachwachsende Rohstoffe. Die gezielte Vergärung organischer Abfälle wird im Bereich der Abwasserreinigung (Klärschlamm) und der Landwirtschaft (Gülle) schon seit langem praktiziert. Anaerobtechnologien zur Verarbeitung fester Abfallstoffe, wie Bioabfall und Teilfraktionen des Restabfalls, konnten sich dagegen erst in den 90er Jahren zur Praxisreife entwickeln - allerdings eher verhalten. Verantwortlich für diese Zurückhaltung waren technische und wirtschaftliche Probleme. Technische Mängel traten hauptsächlich durch funktionelle Störungen im Gesamtprozess (Mechanik und Biologie) sowie durch auffallend hohen Verschleiß auf. Hohe Investitions- und Betriebskosten, die für Anaerobverfahren gegenüber Aerobverfahren aufgewandt werden mussten, hemmten anfangs deren Etablierung - trotz vielfältiger ökologischer Vorteile, die der Anaerobtechnologie zu attestieren sind.
 
 
Fachvortrag 18 Seiten



Copyright: © ia GmbH - Wissensmanagement und Ingenieurleistungen
Quelle: Handlungsoptionen Bioabfall - 2012 (Juni 2012)
Seiten: 18
Preis: € 0,00
Autor: Prof. Dr.-Ing. Klaus Fricke
 
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