Phosphorrückgewinnung aus Abfall oder gleich aus Abwasser?

Phosphor stellt einen für Flora und Fauna lebensnotwendigen Rohstoff dar, der in diesen essenziellen Anwendungen nicht substituierbar ist. Neben der Nutzung als Pflanzendünger wird er deshalb auch als Zusatz in Nahrungs- und Futtermitteln benötigt.

Prinzipiell wird das Element Phosphor bei der Verwendung nicht vernichtet. Durch die menschlichen Einflüsse kommt es jedoch zu einer Verteilung in unterschiedliche natürliche Prozesse. Die aus der Abwasserwirtschaft noch in Gewässer eingetragenen Phosphormengen gelangen über Transportund Sedimentationsvorgänge in geologische Kreisläufe mit langen Umlaufzeiten und sind somit für Jahrmillionen gebunden [Pinnekamp 2005]. Auch die Abfallwirtschaft zielt mit der Beseitigung auf den sicheren Abschluss gegen die Biosphäre für, so die Hoffnung, Jahrtausende ab. Um dem damit verbundenen Rohstoffverlust zu begegnen, sind nicht vermeidbare Abfälle daher in erster Linie wiederzuverwenden oder zu verwerten. Die vermeintlich naheliegende direkte Klärschlammverwertung durch landwirtschaftliche Ausbringung sollte allerdings aus Gründen des vorbeugenden Verbraucher-, Boden und Gewässerschutzes nicht praktiziert werden, da Klärschlamm neben Pflanzennährstoffen auch Schadstoffe enthält.
 
 
Fachvortrag 7 Seiten



Copyright: © ia GmbH - Wissensmanagement und Ingenieurleistungen
Quelle: Handlungsoptionen Bioabfall - 2012 (Juni 2012)
Seiten: 7
Preis: € 0,00
Autor: Prof. Dr. Mario Mocker
 
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