Vorsorge tut Not: Chancen und Risiken von Nanotechnologien - Teil 2

Viel weiß die Wissenschaft noch nicht darüber, wie nano-kleine Partikel und Fasern auf Mensch und Umwelt wirken. Was bekannt ist, gibt jedoch hinreichend Anlass zur Besorgnis. Vorsorglich schlägt der Sachverständigenrat für Umweltfragen daher eine Fülle von Maßnahmen vor, die es in sich haben.

Foto: BASF(11.06.12) Der Grundsatz 15 der Rio-Deklaration über Umwelt und Entwicklung 1992 lässt keine Zweifel: 'Zum Schutz der Umwelt wenden die Staaten im Rahmen ihrer Möglichkeiten allgemein den Vorsorgegrundsatz an. Drohen schwerwiegende oder bleibende Schäden, so darf ein Mangel an vollständiger wissenschaftlicher Gewissheit kein Grund dafür sein, kostenwirksame Maßnahmen zur Vermeidung von Umweltverschlechterungen aufzuschieben.' Das Vorsorgeprinzip konnte sich in mehreren Bereichen als politisch akzeptierte Risikomanagementstrategie durchsetzen, schieb die EU-Kommission in ihrer Mitteilung zur Anwendung eben dieses Prinzips im Jahr 2000. Das gelte insbesondere dann, wenn es die begründete Besorgnis gebe, dass die menschliche Gesundheit und Umwelt beeinträchtigt werden könnte und auch dann wenn aufgrund der verfügbaren Daten keine eingehende Risikobewertung möglich sei. Diesem Vorsorge-Gedanken versucht auch die Bundesregierung in ihrem ‚Aktionsplan Nanotechnologie 2015‘ gerecht zu werden.
Wie groß die Wissenslücken und Unsicherheiten hinsichtlich der Wirkungen von Partikeln, Fasern und Plättchen in Nano-Dimension auf Mensch und Umwelt, Tiere und Pflanzen noch sind, macht der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) in seinem Sondergutachten ‚Vorsorgestrategien für Nanomaterialien‘ deutlich...

Unternehmen, Behörden + Verbände: Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU)
Autorenhinweis: Heinz-Wilhelm Simon, Berlin
Foto: BASF



Copyright: © Deutscher Fachverlag (DFV)
Quelle: Juni 2012 (Juni 2012)
Seiten: 4
Preis: € 0,00
Autor: Heinz-Wilhelm Simon
 
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