Simulation von Biofilmverfahren

Sowohl Biofilmverfahren als auch Belebungsverfahren sind die derzeit gebräuchlichsten biologischen Verfahren in der Abwasserreinigung. Im kommunalen Bereich haben sich bisher die Belebungsverfahren durchgesetzt. Allerdings besitzen die Biofilmverfahren im Vergleich zum Belebungsverfahren einige klare Vorteile, gerade im Hinblick auf den Einsatz in anderen Klimazonen und Entwicklungsländern. Im Rahmen eines BMBF-Verbundprojektes wurden die relevanten Biofilmverfahren unter Verwendung experimenteller Daten aus verschiedenen Labor- und Technikumsanlagen und des im Simulationsprogramm SIMBA® enthaltenen Biofilmblockes erfolgreich in der Simulation nachgebildet

Das Belebungsverfahren ist das in der kommunalen Abwasserreinigung weltweit am haufigsten eingesetzte Verfahren. Die zweithaufigste Art der biologischen Reinigungsstufe stellen Teichanlagen dar. Danach folgen die Biofilmverfahren (Tropfkorper, Scheibentauchkorper) sowie UASB-Reaktoren und Pflanzenklaranlagen . In bestimmten Anwendungsfallen erweisen sich die Festbett-/Biofilmverfahren als am besten geeignete Losung. Dies gilt insbesondere fur kommunale Abwasserreinigungsanlagen bis 100 000 EW (Grosenklassen 1 bis 4). Aufgrund ihrer im Vergleich zu den anderen Technologien niedrigen Betriebskosten und leichten Bedienbarkeit ist ihr Einsatz gerade auch in Entwicklungslandern oft sehr sinnvoll. Zudem werden Biofilmverfahren wegen des hohen Adaptationsvermogens der Mikroorganismenflora auch haufig fur die Behandlung von Industrieabwassern eingesetzt. Im Rahmen des BMBF-Verbundprojektes 'Exportorientierte Abwasserforschung'  wurden die technisch relevanten Biofilmverfahren an verschiedenen deutschen Universitaten in Versuchsanlagen unter den in anderen Klimazonen und Regionen herrschenden Bedingungen (hohe Temperaturen, hohe Salzgehalte, etc.) untersucht. Die dabei ermittelten Daten wurden fur die in diesem Beitrag beschriebenen Simulationsrechnungen verwendet. Die Ergebnisse erlauben eine weitergehende Auslegung uber die statische Berechnung hinaus und konnen von deutschen Ingenieurburos und Anlagenbauern fur die Auslegung von Anlagen im Ausland und optimale Anpassung der Anlagentechnologien vor Ort genutzt werden.



Copyright: © Vulkan-Verlag GmbH
Quelle: GWF 06/2012 (Juni 2012)
Seiten: 10
Preis: € 10,00
Autor: Dr. Frank Uhlenhut
Prof. Dr. Michael Schlaak
Prof. Dr.- Ing. habil. Marc Wichern
Dr.-Ing. Manfred Lübken
Dr.-Ing. Jens Alex
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Europäische Rechtsvorgaben und Auswirkungen auf die Bioabfallwirtschaft in Deutschland
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Bioabfälle machen 34 % der Siedlungsabfälle aus und bilden damit die größte Abfallfraktion im Siedlungsabfall in der EU. Rund 40 Millionen Tonnen Bioabfälle werden jährlich in der EU getrennt gesammelt und in ca. 4.500 Kompostierungs- und Vergärungsanlagen behandelt.

Vom Gärrest zum hochwertigen Gärprodukt - eine Einführung
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Auch mittel- bis langfristig steht zu erwarten, dass die Kaskade aus anaerober und aerober Behandlung Standard für die Biogutbehandlung sein wird.

Die Mischung macht‘s - Der Gärrestmischer in der Praxis
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Zur Nachbehandlung von Gärrest aus Bio- und Restabfall entwickelte Eggersmann den Gärrestmischer, der aus Gärresten und Zuschlagstoffen homogene, gut belüftbare Mischungen erzeugt. Damit wird den besonderen Anforderungen der Gärreste mit hohem Wassergehalt begegnet und eine effiziente Kompostierung ermöglicht.