Die Umsetzung der Abfallablagerungsverordnung hatte u.a. zur Folge, dass gemischte Abfälle verstärkt aufbereitet und als Ersatzbrennstoffe (EBS) energetisch verwertet werden. Bei der konkreten Umsetzung solcher Konzepte kommt es zwischen den Beteiligten auf den unterschiedlichen Ebenen immer wieder zu Diskussionen hinsichtlich der Bestimmung der Brennstoffqualität.
Die Überwachung der Ersatzbrennstoffqualität erfolgt im Regelfall durch chemische Analysen beim Aufbereiter und/oder beim Verwerter. Neben den verschiedenen Einflussfaktoren auf die Analysenergebnisse (z.B. Probenahme, Anzahl und Umfang der Proben, Art des Analyseverfahrens) weist diese Art der Qualitätssicherung zusätzlich den großen Nachteil auf, dass die Ergebnisse erst mit mehr oder weniger großer zeitlicher Verzögerung (bis zu zwei Wochen) vorliegen. So ist ein direkter Einfluss auf die Qualität des Stoffstroms beim Aufbereiter oder des eingesetzten Brennstoffs beim Verwerter oft nicht möglich. Aus diesem Grund hat die Fa. TITECH die bei der Abfallaufbereitung zur Stoffseparation etablierte Nahinfrarottechnik weiterentwickelt und durch ein Softwaremodul ergänzt. Das Softwaremodul soll über ein indirektes Berechnungsverfahren in der Lage sein, die für die Qualitätssicherung relevanten Parameter zu bestimmen. Der Aufbau des Systems, bestehend aus Erkennungseinheit und Datenbank als wesentliche Elemente, ist in Abb. 1 dargestellt. Das System wird derzeit in einem F&E-Projekt am LASU an der Fachhochschule Münster weitergehend optimiert. In einer Datenbank werden für die in einem heizwertreichen Stoffstrom charakteristischen Stoffgruppen (z.B. PE-Folien, Textilien, Holz, Papier, etc.) empirisch ermittelte Flächengewichte sowie spezifische Stoffparameter (z.B. Heizwert, Chlorgehalte, Aschegehalte, Schwermetallkonzentrationen, biogener Anteil) hinterlegt.
Copyright: | © Deutsche Gesellschaft für Abfallwirtschaft e.V. (DGAW) |
Quelle: | 2. Wissenschaftskongress März 2012 - Rostock (März 2012) |
Seiten: | 5 |
Preis: | € 2,50 |
Autor: | Dr.-Ing. Peter Krämer Prof. Dr.-Ing. Sabine Flamme Prof. Dr. Thorsten Litfin |
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