Monitoring von Erdwärmesondenanlagen

Die Erdwärmenutzung ist an geeigneten Standorten grundsätzlich eine attraktive Alternative zu fossilen Energiequellen, um ein Gebäude zu heizen und/oder zu kühlen. Allerdings liegt die geothermische Energieversorgung eines Gebäudes hinsichtlich seiner Investitionskosten im Vergleich zu den sonstigen Optionen im oberen Bereich. Gleichwohl wird eine dauerhaft positive Energiebilanz für eine geothermische Anlage erzielt, wenn eine effiziente Betriebsweise sichergestellt werden kann. Das Ziel ist, mit jeder ein gebrachten Kilowattstunde über die Wärmepumpe möglichst viele Kilowattstunden geothermischer Energie dem Untergrund zu entziehen, ohne dabei die Nachhaltigkeit der Erdwärmenutzung zu untergraben. Der Artikel erläutert, wie der effiziente und gleichwohl nachhaltige Betrieb einer geothermischen Erdwärmesondenanlage mittels eines auch nachträglich ein gebauten Monitoring-Systems sichergestellt werden kann.

Die Wohneinheiten einer komplexen als Beispiel dienenden Gebäudeanlage werden mit Erdwärme geheizt. Nach dreijähriger Laufzeit erstellte die Hausverwaltung eine Energiebilanz und musste feststellen, dass sich die versprochenen Energieeinsparungen nicht eingestellt haben. Eingehende Recherchen ergaben, dass die Wärmepumpe der Erdwärmesondenanlage wiederholt bereits im Spätwinter auf Störung schaltete, da die minimal zulässige Soletemperatur unterschritten wurde. Eine Gasheizung aus einem Nebengebäude übernahm automatisch die Energienachlieferung, so dass es nicht zu Klagen über abfallende Raumtemperaturen kam. Der Abfall der Soletemperatur signalisiert, dass das von den Erdwärmesonden erschlossene Energiereservoir erschöpft sein musste. Wie kann das sein? Ein nachträglich eingebautes, externes Monitoringsystem mit Datenfernübertragung zur Betriebsdatenerfassung zeigte schon nach kurzer Zeit, dass durch einen Fehler in der Anlagensteuerung eine Hälfte des Erdwärmesondenfeldes überhaupt nicht genut zt wurde.
Hätte man von Anbeginn die Betriebsdaten mit einem Monitoringsystem erfasst, wäre ein energieeffizienter Heizungsbetrieb mittels Erdwärme gesichert gewesen.



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 05 - 2012 (Mai 2012)
Seiten: 6
Preis: € 6,00
Autor: Dr. Heike Voelker
Dipl.-Geol. Andre Voutta
 
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