Beladene Aktivkohlen aus Wasserwerken können zur weitergehenden Abwasserbehandlung eingesetzt werden. Bei diesem Prozess werden die erschöpften Kornaktivkohlen gemahlen und als Pulveraktivkohle in einer dem klassischen Klärprozess nachgeschalteten Adsorptionsstufe eingesetzt. Durch diese Verwertung der Wasserwerkskohlen wird eine weitergehende Ausnutzung der Adsorptionskapazität erreicht. Sowohl für Kläranlagen- als auch für Wasserwerksbetreiber können sich hierbei Synergieeffekte ergeben.
Bei der Trinkwasseraufbereitung werden granulierte Aktivkohlen zur Entfernung organischer Mikroverunreinigungen eingesetzt. Nach Erreichen der Beladungsgrenze erfolgt in der Regel eine thermische Reaktivierung, um die ursprungliche Adsorptionskapazitat der Aktivkohle wieder herzustellen. Kommt nach langerer Betriebsdauer eine thermische Reaktivierung nicht mehr in Betracht, ist die beladene Aktivkohle zu entsorgen. Dies betrifft unter Umstanden auch Aktivkohletypen, uber die nur unzureichende Produktspezifikationen bekannt sind bzw. uber deren Reaktivierbarkeit keine Erkenntnisse vorliegen. Da die zur Trinkwassergewinnung genutzten Rohwasser im Allgemeinen lediglich geringe Gehalte an organischen Spurenstoffen enthalten, werden auch nur niedrige Beladungen in Aktivkohlefiltern erreicht. Erfahrungsgemas kann bei hoher mit Schadstoffen belasteten Wassern eine weitergehende Beladung und somit Ausnutzung der Aktivkohlen erzielt werden. Inwieweit unter diesem Gesichtspunkt eine Verwertung beladener Aktivkohlen aus der Trinkwasseraufbereitung zur Nachbehandlung eines biologisch gereinigten kommunalen Abwassers mit dem Ziel einer weitergehenden Entfernung organischer Einzelstoffe erreicht werden kann, wird nachfolgend beschrieben.
Copyright: | © DIV Deutscher Industrieverlag GmbH / Vulkan-Verlag GmbH |
Quelle: | GWF 05/2012 (Mai 2012) |
Seiten: | 10 |
Preis: | € 10,00 |
Autor: | Dr.-Ing. Brigitte Haist-Gulde Dr.-Ing. Marcel Riegel Dr.-Ing. Günther Baldauf |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Maßnahmen zur Klimaanpassung sächsischer Talsperren
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2025)
Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) betreibt aktuell insgesamt 87 Stauanlagen, darunter 25 Trinkwassertalsperren. Der Stauanlagenbestand ist historisch gewachsen und wurde für unterschiedliche Zwecke errichtet.
carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der
Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.
Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.