Umsetzung der Europäischen Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie im Flussgebiet Weiße Elster
Vorgestellt werden die Methodik und erste Ergebnisse bei der Umsetzung der Europäischen Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie im Pilotgebiet Weise Elster. Die Untersuchungen werden durch die EU im Rahmen des INTERREG-Projektes LABEL finanziell gefördert. An der Zusammenarbeit ist neben den LABEL-Projektpartnern aus dem Freistaat Sachsen und dem Freistaat Thüringen auch das Bundesland Sachsen-Anhalt beteiligt.
Die Ausgangslage für die Bearbeitung im Einzugsgebiet war unterschiedlich. Auf tschechischer Seite lagen konzeptionelle Unterlagen zum HWRM nicht vor. Entsprechend der in der Tschechischen Republik verwendeten Methodik zur vorläufigen Bewertung des Hochwasserrisikos und zur Bestimmung der Signifikanzkriterien wurde am Oberlauf der Weißen Elster in Tschechien kein signifikantes Risiko festgestellt. Die entsprechenden Kriterien zur Bewertung hinsichtlich der menschlichen Gesundheit (Betroffenheit) oder zur wirtschaftlichen Tätigkeit (Schadenspotenzial) wurden nicht erreicht.
In Sachsen wurden nach dem Hochwasser 2002 für alle Gewässer 1. Ordnung Hochwasserschutzkonzepte (HWSK) erstellt, u. a. für die Weiße Elster und ihre wichtigsten Nebengewässer. Die vorliegenden HWSK erwiesen sich als eine gute, wenn auch nicht völlig ausreichende Grundlage für die Erstellung der HWRMPläne nach HWRM-RL. Die Einschränkungen resultieren aus der Begrenzung des räumlichen Gültigkeitsbereiches auf Gewässer 1. Ordnung, aus dem mittlerweile mehr als 7 Jahre zurückliegenden Bearbeitungsstand sowie aus der Betrachtung von Maßnahmen, die überwiegend zum technischen Hochwasserschutz gehören.
In Sachsen-Anhalt lag eine Hochwasserschutzkonzeption für die Weiße Elster aus dem Jahr 1997 vor. Diese Hochwasserschutzkonzeption basierte jedoch auf einer 1-D-hydraulischen Modellierung und enthielt keine Modellierungen für ein Extremereignis. Nachdem nunmehr in Sachsen- Anhalt ein hoch aufgelöstes digitales Geländemodell vorliegt, wurde für die im Zuge der vorläufigen Bewertung des Hochwasserrisikos als gefährdet eingestuften Fließgewässer zunächst eine hydraulische 2-D-Modellierung durchgeführt. Anschließend gilt es, die Überschwemmungsgebiete zu aktualisieren und geeignete Maßnahmen festzulegen.
In Thüringen standen Teilergebnisse des aktuell noch in Bearbeitung befindlichen HWSK Weiße Elster zur Verfügung, in dem für verschiedene Jährlichkeiten hydraulische 2-D-Berechnungen erfolgten sowie Maßnahmen des technischen Hochwasserschutzes und zur Reaktivierung von natürlichen Retentionsflächen betrachtet wurden.
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