Pilotprojekt Hochwasserrisikomanagement-Plan Nahe

In Rheinland-Pfalz werden für die Erstellung von Hochwasserrisikomanagement-Plänen neue Wege beschritten. Im Vordergrund steht die Festlegung von Risiko mindernden Maßnahmen, die kurzfristig umgesetzt werden können. Die zuständigen Stellen, die Akteure und die Betroffenen werden in thematischen Workshops eng an der Erstellung des Planes beteiligt. Der Hochwasserrisikomanagement-Plan Nahe wird als Pilotprojekt unter der Anleitung und Federführung der Wasserwirtschaftsverwaltung erarbeitet.

Hochwasserschutz (HW-Schutz) und Hochwasservorsorge (HW-Vorsorge) sind seit langem ein wesentlicher Bestandteil der Daseinsvorsorge des Landes Rheinland- Pfalz. Das jetzt durchzuführende Hochwasserrisikomanagement (HWRM) baut auf bestehende internationale, nationale und regionale HW-Schutzkonzepte und -Aktionspläne auf. Auch der HW-Aktionsplan Nahe und seine umgesetzten Maßnahmen erfüllen bereits viele Anforderungen des HWRM. Künftig werden im HWRM-Prozess darüber hinaus Aufgaben zur weitergehenden HW-Vorsorge bearbeitet. Um Schäden zu vermeiden und die Eigenvorsorge zu stärken werden weitere Ressorts und zuständige Stellen, vor allem die kommunalen Gebietskörperschaften mit ihren Zuständigkeiten für die Gefahrenabwehr, die örtlichen Planungen und die Information ihrer Bürgerinnen und Bürger in den Aufstellungsprozess einbezogen.
In Rheinland-Pfalz liegen seit November 2009 die 'Vorläufige Bewertung des Hochwasserrisikos' mit Abgrenzung von Gewässern mit potenziell signifikantem HW-Risiko (Art. 4 und 5 HWRMRL) und seit 2011 die zugehörigen HWGefahren- und -Risikokarten vor.
Die Gefahrenkarten wurden für Hochwasser mit geringer, mittlerer und hoher Wahrscheinlichkeit (HQ10, HQ100 und HQ extrem) erstellt (Art. 6 (1) bis (4) HWRMRL) und sie zeigen jeweils die von Hochwasser betroffenen Flächen sowie die zugehörigen Wassertiefen. Die Risikokarten stellen für die verschiedenen Jährlichkeiten dar, wie viele Einwohner von Hochwasser betroffen sind, wie diese Flächen genutzt werden und welche IVUAnlagen und Schutzgebiete gefährdet sind (Art. 6 (5) HWRM-RL). Die Informationen aus den HW-Gefahren- und -Risikokarten ermöglichen es sowohl den zuständigen Stellen in ihrem Zuständigkeitsbereich aber auch den Anliegern die Hochwassergefährdung zu erkennen und den HWRM-Plan zu erstellen (Art. 7 HWRM-RL).
 
Bild: Fotolia



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft 11 / 2011 (November 2011)
Seiten: 4
Preis: € 10,90
Autor: Dipl.-Ing. Doris Hässler-Kiefhaber
Dipl.-Ing. Kurt Knittel
Dipl.-Ing. Heinrich Webler
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.

Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.

Abfall- und Kreislaufwirtschaft in Deutschland im internationalen Vergleich - Spitzenplatz oder nur noch Mittelmaß?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Neben der Umstellung der künftigen Energieversorgung auf ein zu 100 % erneuerbares Energiesystem ist die Abfall- und Kreislaufwirtschaft die zweite zentrale Säule im Rahmen der globalen Transformation in eine klimaneutrale Wirtschaft und Gesellschaft.