Neubau des Kraftwerkes Bruckhäusl

Das Kraftwerk Bruckhäusl ersetzt die beiden ca. 100 Jahre alten Kraftwerksstufen Einöden und Söll / Leukental am Eingang zum Brixental in Tirol. Die Ausbauwassermenge wurde von 5 auf 12 m³/s erhöht. Über die 2,2 km lange Druckrohrleitung gelangt das Triebwasser zur Kaplan- S-Turbine und wird über einen großzügig dimensionierten Unterwasserkanal der Ache zurückgegeben. Das Restwasser wird über eine drehzahlgeregelte Tauchturbine am Wehr abgegeben.

Nach eingehender Untersuchung der Varianten Stilllegung, Sanierung und Ausbau der Anlage zu einer Kraftwerksstufe mit gleichzeitiger Erhöhung der Ausbauwassermenge wurde die letztere umgesetzt. Zusätzlich wird das Restwasser über eine Dotierturbine abgearbeitet. Somit kann man beim Neubau des Kraftwerks (KW) Bruckhäusl von 2 Kraftwerken sprechen: der Haupt- und der Dotieranlage.
Im Wesentlichen sind die neuen Anlagenteile der Hauptanlage an den selben Stellen wie die der beiden alten Anlagen Einöden und Söll/Leukental situiert. Die Dotieranlage nutzt die natürliche Felsschwelle im Bereich des Wehres. Die Gewässerökologie verbessert sich durch die Abgabe von Restwasser. Bei den alten Anlagen war keine Restwasserabgabe vorgeschrieben. Im März 2010 wurden die beiden Kraftwerke Einöden und Söll/Leukental außer Betrieb genommen und anschließend mit dem Ausbau der elektromaschinellen Teile begonnen. Die alten Kraftwerke Einöden und Söll/Leukental wurden vor dem Beginn der Bauarbeiten im April 2010 komplett abgetragen. Die Inbetriebnahme der neuen Anlagen erfolgte im August 2011.
In Summe werden über die Haupt- und Dotieranlage 15,8 GWh erzeugt, dies ist fast die doppelte Energieerzeugung der beiden alten Anlagen. Das Investitionsvolumen belief sich auf 16,9 Mio. Euro.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft 10 / 2011 (Oktober 2011)
Seiten: 3
Preis: € 10,90
Autor: Andreas Egger
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren



Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Die Gesetzentwürfe zur Umsetzung der Renewable Energy Directive (RED III) in deutsches Recht
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Der europäische Gesetzgeber hat Ende 2023 nach umfangreichen Verhandlungen die Novellierung der Erneuerbare- Energien-Richtlinie beschlossen. Die Änderungen durch die Richtlinie (EU) 2023/2413 (REDIII) sollen den beschleunigten Ausbau Erneuerbarer Energien fördern, um die Treibhausgasemissionen im Energiesektor zu reduzieren.

Pumpspeicher - Besser als ihr Ruf?
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2024)
Gemäß der Taxonomie-Verordnung müssen Pumpspeicher als einzige Energiespeichertechnologie nachweisen, dass ihre Treibhausgasemissionen während ihres Lebenszyklus geringer als 100 g CO2 pro kWh sind. Nachfolgend werden Lebenszyklusanalysen eines Pumpspeichers, einer Batterie sowie eines Wasserstoffspeichers durchgeführt und miteinander verglichen. Darüber hinaus wird auf den zukünftigen Rohstoffbedarf sowie geo-, ressourcen- und industriepolitische Herausforderungen durch die neuen Energiespeichertechnologien hingewiesen.

Der Energiespeicher Riedl als Projekt von vorrangigem europäischem Interesse
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2023)
Das Pumpspeicherkraftwerk Energiespeicher Riedl mit einer Leistung von 300 MW befindet sich seit dem Jahr 2012 im Genehmigungsverfahren. Das Vorhaben wurde von der Europäischen Kommission mehrmals auf die unionsweite Liste der Projekte von gemeinsamem Interesse aufgenommen. Damit wird dem Projekt ein Vorrangstatus zuerkannt, der die Erforderlichkeit des Vorhabens in energiepolitischer und klimabezogener Hinsicht begründet.

Mare clausum? AWZ-Raumordnungsplan ohne freien Raum für Meeresnatur
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2023)
Das internationale Seerecht, die United Nations Convention on the Law of the Sea1 (UNCLOS oder LOSC), auf Deutsch das Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen (SRÜ),2 gewährt den Küstenstaaten jenseits des Küstenmeers in der ausschließlichenWirtschaftszone (AWZ) souveräne Rechte zum Zwecke der Erforschung und Ausbeutung, Erhaltung und Bewirtschaftung der lebenden und nichtlebenden natürlichen Ressourcen der Gewässer über dem Meeresboden, des Meeresbodens und seines Untergrunds sowie hinsichtlich anderer Tätigkeiten zur wirtschaftlichen Erforschung und Ausbeutung der Zonewie der Energieerzeugung ausWasser, Strömung undWind (Art. 56 Abs. 1 lit. aSRÜ).FlankiertwerdendieseRechtedurchPflichten, nicht nur durch die inkorporierte rechtliche Verpflichtung zur Erhaltung der natürlichen Ressourcen, sondern auch zum Schutz (protection) derMeeresumwelt, wozu das SRÜ entsprechende Hoheitsbefugnisse gewährt (Art. 56 Abs. lit. b iii SRÜ).

Alpine Kleinwasserkraft: Gewässerökologie und Mehrwert für die Region
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2023)
Als Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung werden leinwasserkraftanlagen (KWKA) erhalten, ausgebaut und an geeigneten Standorten auch neu erstellt. Heutzutage gelten Anlagen bis 10 MW installierter Leistung international als KWKA [1]. In den Jahren 2013 bis 2019 stieg deren installierte Leistung weltweit von 71,0 auf 78,0 GW (+9,9 %) und in Europa von 17,8 auf 19,7 GW (+10,7 %) [1].

Login

Literaturtip:
 
zu www.energiefachbuchhandel.de
 

 
Tagungsband vom 12. Anwenderforum Kleinwasserkraftwerke 2009 / OTTI e.V.