Auswirkung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes auf Stoffströme und Behandlungskapazitäten in Deutschland

Die im neuen Kreislaufwirtschaftsgesetz bis 2015 vorgesehene Einführung der Wertstofftonne und die Getrennterfassung von Bioabfällen in den Kommunen führen bis 2020 zu einer Verschärfung der Auslastungssituation für MVA, MBA und für die EBS-Kraftwerke und die Mitverbrennung. Die MVA müssen bis 2020 eine nach dem Niedrigszenario nicht mehr als kommunaler Restmüll zur Verfügung stehende Verbrennungsmenge von 4,8 Mio. Mg ausgleichen. Ebenso müssen die MBA nach dem Niedrigszenario bis 2020 eine nicht mehr als Restmüll zur Verfügung stehende Inputmenge von 2,1 Mio. Mg verkraften.

Die Umsetzung der EU-Abfallrahmenrichtlinie in das deutsche Recht ist eine große Chance, aber auch eine große Herausforderung für die Bürgerinnen und Bürger und vor allem für die Akteure der Abfallwirtschaft.
Wer von den 82 Mio. Bundesbürgern würde es als Konsument und Abfallerzeuger nicht begrüßen, wenn die fünfstufige Abfallhierarchie konsequent in Deutschland umgesetzt wird? Bestimmt die Allermeisten, weil es dann langlebige, reparaturfreudige und funktionale Produkte im Haushalt und des täglichen Lebens gibt, die Vorbereitung zur Wiederverwendung im Zusammenspiel mit den Anforderungen zur Abfallvermeidung für geschlossenere Produktkreislaufe, vielleicht ja auch zu anderen Dienstleistungsangeboten der Industrie, wie 'mehr Leasing oder Miete statt Kauf', bei z. B. Elektronikgeräten oder bei unserer Mobilität (Nutzung des Kfz) führen würde.
Das Recycling führt für die Grundstoff-, Bau- und Weiterverarbeitende Industrie in Deutschland zu einer besseren Rohstoffversorgung, vor allem auch mit zunehmend kritischeren Rohstoffen, wie wichtige Industriemetalle (Seltene Erden, Tantal, Germanium, Gallium u. a.). Damit werden auch die Leitlinien der Ressourceneffizienz und der Ressourcenschonung der Bundesregierung aus dem Programm Progress umgesetzt und die Verdoppelung der Ressourceneffizienz bis zum Jahr 2020 könnte, bezogen auf das Jahr 1994, auch hierdurch maßgeblich unterstützt, noch erreicht werden, obwohl wir aktuell nicht ganz auf diesem Pfad sind.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasser und Abfall 10/2011 (Oktober 2011)
Seiten: 5
Preis: € 10,90
Autor: Holger Alwast
 
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