Rückgewinnung von Phosphor in Baden-Württemberg

Die Phosphorversorgung kann langfristig nur ökologisch verträglich sichergestellt werden, wenn Phosphatimporte durch Phosphorrückgewinnung zumindest teilweise substituiert werden. Baden-Württemberg setzt auf Verfahren zur Rückgewinnung von Phosphor aus stabilisiertem Klärschlamm und aus der Klärschlammasche.

Um ausreichend Nahrungsmittel für die wachsende Weltbevölkerung produzieren zu können, ist es wichtig, die Landwirtschaft ausreichend mit Phosphor zu versorgen. Allerdings ist die Weltwirtschaft zur Gewinnung von Phosphor gänzlich abhängig von den natürlichen Lagerstätten, vergleichbar mit Erdöl. Langfristig kann Erdöl durch andere Energieträger ersetzt werden, was bei Phosphor als wichtigem Bestandteil von Pflanzendüngern nicht möglich ist. Die weltweite Produktion an Nahrungsmitteln kann durch einen Mangel an Phosphor zukünftig gefährdet werden, wenn nicht Maßnahmen dagegen ergriffen werden.
Eine Prognose, wie lange die Phosphorreserven ausreichen, ist derzeit schwierig. Unsicherheiten bestehen hinsichtlich der noch nicht erschlossenen Phosphorvorkommen und dem zukünftigen weltweiten Bedarf an Phosphor. Einige Fachleute gehen bei gleichbleibendem Verbrauch davon aus, dass die Reserven an Phosphor noch 300 bis 400 Jahre ausreichen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass aus den bekannten Lagerstätten der vorhandene Phosphor zu 100 % gewonnen werden kann und der Bedarf an Phosphor konstant bleibt. Andere Fachleute rechnen unter Berücksichtigung der wachsenden Weltbevölkerung damit, dass in 40 bis 80 Jahren der zunehmende Bedarf an Phosphor nicht mehr gedeckt werden kann.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasser und Abfall 03/2012 (März 2012)
Seiten: 4
Preis: € 10,90
Autor: Ministerialrat Martin Kneisel
Dipl.-Ing. Daniel Laux
 
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