Notizen zur hydraulischen Berechnung von Gasleitungen

Im vorliegenden Beitrag werden zwei Probleme behandelt. Fragen der Berechnung der Rohrreibungszahl wurden - im Zusammenhang mit einer Recherche nach dem Ursprung der sog. 'Hofer'-Gleichung - ausführlich erörtert. Einige Aspekte der Ermittlung der integralen Rauigkeit werden in diesem Kontext diskutiert. Abschließend wurden einige Gleichungen zur analytischen Berechnung der Ein- und Ausgangsdrücke bei der sog. Netzatmung angegeben.

Für die Durchführung hydraulischer Berechnungen im Gasfach (Druckverlustberechnung, Kapazitätsermittlung, Berechnung der Rohrrauigkeit) ist es regelmäßig erforderlich, die sog. Rohrreibungszahl rechnerisch zu erfassen. Hierbei sind unterschiedliche Ansätze gebräuchlich; für eine erste Übersicht siehe beispielsweise, auf das technische Regelwerk soll in diesem Kontext lediglich hingewiesen werden. Im Zusammenhang mit Überlegungen zur Ermittlung der (integralen) Rohrrauigkeit (siehe) hat Schewe unterschiedliche Gleichungssätze zur Erfassung der Rohrreibungszahl bewertet und u. a. einen Ansatz, der dem Verfasser als 'Hofer-Gleichung' geläufig ist, untersucht und als sehr brauchbar befunden. Diese Gleichung wurde vom Verfasser auch in zitiert; letzteres jeweils nach. Da keine Primärquelle darstellt, wurde aus akademischem Interesse versucht, diese zu finden. Ergebnis dieser vorläufigen Recherche war ein Beitrag von Hofer aus dem Jahre 1973, in dem diese Gleichung tatsächlich angegeben wird. Hofer selbst hat diese Gleichung jedoch nicht entwickelt, sondern bezieht sich im Literaturverzeichnis zu auf eine persönliche Mitteilung von Unger. Unger kann heute leider seine damalige Quelle nicht mehr reproduzieren, so dass der direkte Weg zur Ermittlung der Originalquelle der 'Hofer-Gleichung', nämlich die direkte Nachfrage bei den damaligen Autoren, in einem ersten Ansatz ohne befriedigendes Rechercheergebnis geblieben ist. Der Verfasser war zunächst - leichtsinnigerweise - der Auffassung, dass es keine allzu großen Schwierigkeiten bereiten sollte, diese Gleichung 'nachzuschlagen', was sich jedoch zu einem recht aufwendigen, wenn auch letztlich interessantem und insgesamt nützlichem Unterfangen 'ausgewachsen' hat. Über die Ergebnisse dieser Recherche und die hierbei gewonnenen Erkenntnisse soll im Folgenden berichtet werden.
Nachstehend soll zunächst die Problematik der hydraulischen Berechnung von Gasleitungen kurz umrissen und die Bedeutung der rechnerischen Darstellung der Rohrreibungsbeiwerte (Rohrreibungszahl) klar herausgearbeitet werden.



Copyright: © Vulkan-Verlag GmbH
Quelle: GWF Gas Erdgas 04/2012 (April 2012)
Seiten: 15
Preis: € 15,00
Autor: Prof. Dr.-Ing. Prof. h.c. Jens Mischner
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.

Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.

In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.