Derzeitig existieren nahezu 6.000 Anlagen in Deutschland, die aus landwirtschaftlichen Reststoffen und nachwachsenden Rohstoffen Biogas erzeugen und in Blockheizkraftwerken (BHKW) das Biogas zu Strom und Wärme umwandeln. Bei der Verbrennung in BHKW bleibt jedoch eine geringe Menge des Brenngases Methan unverbrannt übrig und gelangt in die Atmosphäre. Dort angekommen ist es im maßgeblichen Umfang am Treibhausgaseffekt beteiligt.
Derzeit sind etwa 6.000 Biogasanlagen in Deutschland in Betrieb. Ein Teil dieser Anlagen verfügt über einen Katalysator zur Abgasnachbehandlung. Hauptsächlich dienen diese der Reduzierung des Formaldehyds zur Unterschreitung des TA-Luft Grenzwertes von 60 mg/m³ bzw. 40 mg/m³ und damit zum Erhalt des Formaldehydbonus nach dem EEG. Darüber hinaus wird vermehrt versucht, auch Methan, welches ebenfalls im Abgasstrom der Biogas-BHKW in geringen Mengen enthalten ist, auf katalytischem Weg umzusetzen. In Dänemark und in den Niederlanden gibt es, im Gegensatz zu Deutschland, bereits verbindliche Kennwerte. Katalysatoren, die gleichzeitig Methan und Formaldehyd im Temperaturfeld des BHKW-Abgasstroms reduzieren können, sind derzeit noch nicht vorhanden. Das Forschungsvorhaben zur Reduzierung von Emissionen aus Biogasanlagen (REMISBIO), gefördert durch das BMU-Programm 'Energetische Biomassenutzung' im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative, versucht eben diese Wissens- und Technologielüke zu schließn. Die Schwierigkeit dabei liegt nicht nur in der eigentlichen katalytischen Umsetzung sondern auch bei den im Abgas enthaltenen Schadund Stöstoffen.
| Copyright: | © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock |
| Quelle: | 5. Rostocker Bioenergieforum (November 2011) |
| Seiten: | 11 |
| Preis: | € 0,00 |
| Autor: | M. Eng. Dipl.-Ing. (FH) Eric Billig M.Sc. René Bindig Dr. Ingo Hartmann Dr.-Ing. Jan Liebetrau |
| Artikel nach Login kostenfrei anzeigen | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Hygienisierung und Trocknung von Gärresten - Erfahrungen mit dem Herhof-Belüftungssystem
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Die Herstellung von Qualitätskomposten aus Bioabfallgärresten stellt herkömmliche Kompostierungssysteme vor große Herausforderungen. Je nach Vergärungssystem müssen Hygienisierungsnachweise nach Bioabfallverordnung oder deutliche Veränderungen im Trockensubstanzgehalt zusätzlich zum organischen Abbau erzielt und nachgewiesen werden. Erfahrungen im Bereich Bioabfallkompostierung oder biologischer Trocknung von Restabfall fließen in die Umsetzung der Gärrestbehandlungssysteme mit ein. Anhand der kombinierten Vergärungs- und Kompostierungsanlagen in Cröbern und Bernburg werden die Ergebnisse und die Grenzen des Herhof-Belüftungssystems speziell im Hinblick auf Hygienisierung nach Bioabfallverordnung und Trocknung für die Kompostaufbereitung dargestellt.
Der Weg vom Gärrest zum Qualitätskompost - Erfahrungen in umgesetzten Anlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Die Erzeugung eines hochwertigen Qualitätskomposts ist vielfach ein Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg einer Bioabfallbehandlungsanlage. Da jedoch die meisten Bioabfälle bei der Anlieferung in einer Behandlungsanlage immer noch einen sehr hohen Fremdstoff- und Verunreinigungsanteil aufweisen, ist neben einer effizienten biologischen Behandlung - in einer Kaskadennutzung bei hohem Biogasertrag und guter Aerobisierung und Nachrotte der Gärreste - die Abscheidung der Störstoffe in einer Kompostfeinaufbereitung der Schlüssel zu einem vermarktbaren Qualitätskompost.
TGV - Thöni Gärrestverwertung: Kompostierungstechnologie zur Behandlung von Gärresten
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Die TGV - Thöni Gärrestverwertung behandelt Gärreste aus Vergärungsanlagen und verarbeitet sie zu hochwertigem Kompost. Das System schließt die Lücke zwischen anaerober Vor- und aerober Nachbehandlung. Durch eine eigene Technologie werden Schnittstellen reduziert und Planung sowie Ausführung aus einer Hand ermöglicht.