Im Agrarbereich sind zunehmend volatile Märkte zu beobachten. Die Ursache liegt zum Teil darin, dass die (EU)-Agrarpolitik die Marktstützung reduziert und weltweit der Wettbewerb steigt (Globalisierung, Handelsliberalisierung im Rahmen der WTO). Besonders Milcherzeuger aber auch Ackerbauern waren in den letzten Jahren von extremen Preisschwankungen mit langen Phasen niedriger Preise betroffen. Durch Wachstum in neuen Geschäftsfeldern, wie z.B. den Erneuerbaren Energien (EE), sollen neue Einkommensmöglichkeiten erschlossen werden und mit der damit einhergehenden Diversifizierung versprechen sich viele Investoren, Risiken begrenzen zu können.
Erneuerbare Energien (EE) sind stark durch die deutsche Gesetzgebung unterstützt und Biogas ist eine wichtige Säule im Gesamtkontext der EE. Ackerbau, Milch und Biogas stehen im Wettbewerb um landwirtschaftliche Ressourcen. Ein Betriebsmodell (250-ha-Pflanzenbau, Milch-und Biogasproduktion) spiegelt die Interaktionen wider, Rendite und Risiko werden mit Hilfe der Monte-Carlo-Simulation analysiert. Aus einzelbetrieblicher Sicht sind Unternehmer gut beraten, die Vorteile der aktuellen Rahmenbedingungen in Bezug auf Investitionen in mittlere Biogasanlagen wahrzunehmen. Betrachtet man die Entwicklung der Einkommen und ihre Verteilung bei diesen Investitionen, so gibt es Hinweise auf Überkompensation, da die steigenden Einkommen nicht mit mehr Risiko, sondern mit weniger verbunden sind. Die Kosten für das Risiko der Investition werden vom Gesetzgeber von den Investoren an die Stromverbraucher weitergegeben.
Copyright: | © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock |
Quelle: | 5. Rostocker Bioenergieforum (November 2011) |
Seiten: | 7 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Prof. Dr. Clemens Fuchs |
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