Landwirtschaftliche Nutzung von Biogasgülle

An der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern werden derzeit mehrere Untersuchungen hinsichtlich des Einsatzes von Gärresten zu verschiedenen Kulturarten in unterschiedliche Applikationsmengen durchgeführt. Ziel dieser Projekte ist es, eine bedarfsgerechte Versorgung der Kulturarten bei gleichzeitiger Beachtung der umwelt- und naturschutzrelevanten Aspekte zu erreichen. Dazu werden zum einen verschiedene Düngermengen appliziert, zum anderen Varianten mit ausschließlich organischer Düngung und mineralisch-organischer Düngung geprüft. Gleichzeitig werden die Versuche durch die Messung klimarelevanter Emissionen begleitet, um so eine Aussage über die Umweltverträglichkeit treffen zu können.

Eine nachhaltige, klima- und bodenschonende Bewirtschaftung kann zum einen durch den Anbau ausgewogener Fruchtfolgen mit humusmehrenden und -zehrenden Kulturen erreicht werden, zusätzlich spielt aber auch die Rückführung von humusbildenden Substanzen eine gravierende Rolle für den Ausgleich der Humusbilanzen. Als weiterer Vorteil des Einsatzes nachwachsender anstelle fossiler Rohstoffe gilt die CO2-Neutralität der Energiebiomasse, da das freigesetzte CO2 von der nachfolgenden Biomasse wieder aufgenommen wird [4]. Der Vollständigkeit halber sollten jedoch alle Emissionen von der Düngerherstellung, allen Produktionsschritten, Lagerung, bis hin zur Biomasseverwertung in die Bilanzierung einfließen [8]. Die stetig steigende Anzahl von Biogasanlagen in Deutschland ist der Initiierung und Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) zuzuschreiben [1] [3]. Mehr als 90 % der in Deutschland betriebenenBiogasanlagen basieren auf dem Einsatz landwirtschaftlicher Substrate [5]. Dabei wird die Gülle und/ oder beträchtliche Mengen an Biomasse nachwachsender Rohstoffe aus der betriebseigenen Produktion oder von Landwirten der Umgebung bezogen. Biogasgärreste gelten als wertvolle organische Dünger.



Copyright: © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock
Quelle: 5. Rostocker Bioenergieforum (November 2011)
Seiten: 11
Preis: € 0,00
Autor: Dr. Jana Peters
Dr. Andreas Gurgel
 
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