Steinklee - eine ökologisch und wirtschaftlich attraktive Ergänzung zum Silomais?

Die Erweiterung des Artenspektrums besonders auf den Sandböden und ihre effektive Einbeziehung in die Biomasseproduktion zur Energiegewinnung stellt die Agrarforschung vor neue Aufgaben und legt gleichzeitig die Grundlage für die nachhaltige und flächendeckende Agrarproduktion. Aufgabe des hier vorgestellten Projektes ist es, das Potenzial und die Einsatzgrenzen einer Nutzung von Steinklee für diese speziellen Boden- und Klimabedingungen aufzuzeigen.

Bis 2020 sollen 20 % des Endenergieverbrauches in der EU aus erneuerbaren Energien stammen (BMELV; BMU 2009). Neben der Nutzung von Geothermie, Wasserkraft, Wind- und Solarenergie leistet die landwirtschaftliche Produktion von energetisch nutzbarer Biomasse dazu einen wichtigen Beitrag. In Deutschland werden schon heute ca. 11 % des Stroms in Biogasanlagen erzeugt (BMU 2010).
Mit Mais werden besonders kostengünstig hohe Energieerträge je Hektar erreicht. Deshalb ist er die am häufigsten eingesetzte Eneriepflanze in Biogasanlagen. Er wird auch in Zukunft einen großen Anteil der Biogas-Kosubstrate ausmachen. Die Ergebnisse des Projektes 'Entwicklung und Vergleich von optimierten Anbausystemen für die landwirtschaftliche Produktion von Energiepflanzen unter den verschiedenen Standortbedingungen Deutschlands' (EVA), in dem verschiedenste Energiefruchtfolgen miteinander verglichen werden, bestätigen diese Aussage (Gurgel, Peters 2009). Mit der Zunahme der Maisanbauflächen sind in den letzten Jahren aber auch Probleme deutlich geworden: Die übermäßige Verengung der Fruchtfolge zugunsten einer Kulturart führt immer zu einer Verringerung der Biodiversität und einer Vereinheitlichung der Landschafträume mit langfristigen nachteiligen Auswirkungen auf die Agrarökosysteme.
 
 



Copyright: © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock
Quelle: 4. Rostocker Bioenergieforum (Oktober 2010)
Seiten: 7
Preis: € 0,00
Autor: Ines Bull
 
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