Im Januar 2012 hat das Europäische Parlament nach einem langwierigen und streitbehafteten Verfahren die Neufassung der Elektro- und Elektronik-Altgeräte-Richtlinie (WEEE-Richtlinie) verabschiedet. Damit ist die Novelle der unionsrechtlichen Grundlagen des deutschen Elektro- und Elektronikgerätegesetzes inhaltlich abgeschlossen. Neben dem Anwendungsbereich wird auch das Pflichtenprogramm der Hersteller von Änderungen betroffen sein, jedoch zunächst in relativ überschaubarem Maße. Denn es werden teilweise lange Übergangsfristen eingeräumt, die eine Kompromisslösung der Verhandlungen darstellen. Im Vergleich zu früheren Vorschlägen für eine WEEE-Novelle wird daher zunächst noch vieles beim Alten bleiben, wenn als nächstes die Umsetzung in nationales Recht ansteht.
Wegen der großen zu entsorgenden Menge, der Vielfalt verwendeter Schadstoffe und der davon ausgehenden ökologischen Risiken stellen Elektroaltgeräte schon seit langem ein bedeutendes umweltpolitisches Problem dar. Gleichzeitig birgt der 'Elektroschrott' wertvolle Sekundärrohstoffe, auf deren Rückgewinnung zukünftig immer weniger wird verzichtet werden können. Die Europäische Kommission rief bereits 1994 eine Arbeitsgruppe zur Vorbereitung einer EGRichtlinie zur Rücknahme von Elektroaltgeräten ins Leben, um auf diese immer schneller wachsende Abfallquelle zu reagieren. Dass erst am 13.2.2003 die Richtlinie 2002/96/ EG (WEEE-Richtlinie) gemeinsam mit ihrer stoffbezogenen Schwesterregelung, der Richtlinie 2002/95/EG (RoHSRichtlinie), in Kraft treten konnte, zeigt nur zu deutlich die langwierigen und zähen Auseinandersetzungen, die allgemein im Abfallwirtschaftsrecht eher die Regel denn die Ausnahme darstellen und keine Besonderheit des gerade zurückliegenden Novellierungsverfahrens sind.
| Copyright: | © Lexxion Verlagsgesellschaft mbH | 
| Quelle: | Heft 02 - 2012 (März 2012) | 
| Seiten: | 6 | 
| Preis: | € 32,00 | 
| Autor: | Claudia Schoppen Moritz Grunow  | 
| Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)  | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.
Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.
In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.