Hausmüll ersetzt fossile Energieträger: Verwertung von unbehandelten Haus- und Siedlungsabfällen

In einer von dem sächsischen Unternehmen Anlagenbau Umwelt + Technik (AU+T) konzipierten und errichteten Anlage in Norditalien werden seit über einem Jahr stündlich bis zu vier Tonnen gemischter Hausmüll aufbereitet und zu einem aufgefaserten Primärenergieträger verarbeitet. Dieser eignet sich hervorragend als Brennstoff für Kalzinatoren und Brennöfen industrieller Unternehmen und ersetzt zu einem großen Teil fossile Energieträger.

Foto: AU+T(27.02.2012) Es kracht und knallt. In einer riesigen Halle in einem kleinen Ort südlich von Turin (Italien) steht ein mit Hausmüll befüllter Bunker. Fortlaufend wird davon Material abtransportiert und damit eine Maschine gefüttert, die es nach und nach wieder austrägt. Die Ketten des Zerkleinerers prallen mit voller Wucht auf das Material und zermahlen es, bis es nicht größer als fünf Millimeter ist und durch die beiden Austräge in der Maschinenwand hindurchpasst. Herauskommt eine Fraktion, die einen Großteil an fossilen Brennstoffe, die in den Verbrennungsöfen der Zementindustrie verwendet werden, ersetzen kann.
'Aufgrund ihres hohen organischen Anteils und Feuchtigkeitsgehaltes sind Haus- und Siedlungsabfälle gewöhnlich recht ungünstige Ausgangsmaterialien für einen Energieträger', erklärt Mirko Winter, Geschäftsführer der AU+T Chemnitz GmbH. Die ersten erfolgreichen Tests an der Anlage in Italien zeigen allerdings, dass sich genau dieser scheinbar nutzlose Abfall besonders gut als Brennstoff eignet und nicht mehr nur zur Mitverbrennung dienen muss...
Unternehmen, Behörden + Verbände: Anlagenbau Umwelt + Technik Chemnitz GmbH
Autorenhinweis: Mareen Winter, AU+T Chemnitz GmbH
Foto: AU+T



Copyright: © Deutscher Fachverlag (DFV)
Quelle: Januar/Februar 2012 (Februar 2012)
Seiten: 1
Preis: € 0,00
Autor: Mareen Winter
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Maßnahmen zur Klimaanpassung sächsischer Talsperren
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2025)
Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) betreibt aktuell insgesamt 87 Stauanlagen, darunter 25 Trinkwassertalsperren. Der Stauanlagenbestand ist historisch gewachsen und wurde für unterschiedliche Zwecke errichtet.

carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.

Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.