Unerwünschte Wechselwirkungen von Biokraftstoffkomponenten mit dem Motorenschmieröl - Einflussgrößen und Prävention

Die Substitution mineralölbasierter Kraftstoffe durch Biokraftstoffe wird als eine Maßnahme zur Reduzierung der CO2-Emissionen und Schonung fossiler Ressourcen angesehen. Die EU-Kommission verfolgt mit ihrem 'Aktionsplan zur Förderung von Biokraftstoffen' das Ziel, bis zum Jahr 2020 10 % der europaweit eingesetzten konventionellen Kraftstoffe durch biogene Kraftstoffe zu ersetzen. Zusätzlich begünstigen steigende Preise für fossile Kraftstoffe sowie Steuerbegünstigungen eine wachsende Nachfrage an Biokraftstoffen in der Europäischen Union.

Beim Motorbetrieb mit Biodiesel und Pflanzenöl besteht insbesondere bei hoher thermischer Belastung die Gefahr unerwünschter Wechselwirkungen polarer Kraftstoffalterungsprodukte mit dem Motorschmieröl. Dadurch kann es zu einem plötzlichen exponentiellen Viskositätsanstieg des Schmieröls kommen, in dessen Folge durch Mangelschmierung schwere Motorschäden entstehen können. Um die Ursache solcher Prozesse zu ermitteln, wurden zunächst im Laborversuch chemische bzw. physikalisch-chemische Reaktionen und deren Einflussgrößen untersucht, die bei Vorliegen von Biokraftstoffanteilen im Schmieröl zu kritischen Veränderungen führen. Ein ausgewähltes, gut für den Biokraftstoffbetrieb geeignetes Schmieröl wurde anschließend in Prüfstands- und Feldtests hinsichtlich verlängerter Ölwechselintervalle erprobt. Durch Auswahl geeigneter Basisöle und Optimierung der Additivpakete besteht die Möglichkeit, Eindickungsprozesse im Schmieröl deutlich hinauszuzögern.



Copyright: © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock
Quelle: 5. Rostocker Bioenergieforum (November 2011)
Seiten: 15
Preis: € 0,00
Autor: Dr. rer. nat. Ulrike Schümann
Dipl.-Chem. Silvia Berndt
Dipl.-Ing. Evelyn Flügge
Dr.-Ing. Volker Wichmann
Prof. Dr.-Ing. Horst Harndorf
 
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