Bei der Verwertung und Entsorgung von Klärschlamm in der Schweiz erlangt die Rückgewinnung des Phosphors zunehmende Bedeutung
Die Schweiz ist ein kleines und dicht bevölkertes Land. Auf einer Fläche von 41‘000 Quadratkilometern leben 7,9 Millionen Einwohner, wobei sich die Bevölkerung und die wirtschaftliche Tätigkeit auf einem Drittel der Fläche konzentrieren. In den 50er Jahren traten massive Probleme mit der Verschmutzung von Flüssen und Seen durch Abwässer auf. Im Jahr 1955 wurde ein erstes Gewässerschutzgesetz erlassen. Dieses Gesetz enthielt den Grundsatz, dass die Qualität der Gewässer so gut sein sollte, dass sämtliche Nutzungen, von der Trinkwassergewinnung über die Fischerei bis zur Nutzung für die landwirtschaftliche Bewässerung möglich sind. Dieses Ziel war nur über eine wirksame Abwasserreinigung zu erreichen. Leider regelte das erste Gewässerschutzgesetz die Zuständigkeit und die Pflichten der Kantone und Gemeinden bei der Abwasserreinigung nicht konkret und legte auch nicht fest, welche Qualität die gereinigten Abwässer aufweisen sollten. Abwasserreinigungsanlagen wurden deshalb nur zögerlich gebaut und die Wasserqualität nahm in vielen Flüssen und Seen weiter ab, weil durch neu gebaute Kanalisationen zunehmende Mengen an ungereinigtem Abwasser eingeleitet wurden. Unter dem Druck einer Volksinitiative trat 1971 trat ein deutlich verschärftes Gesetz in Kraft. Dieses regelte sowohl die Aufgaben von Kantonen und Gemeinden als auch die Aufgaben der Industrie. Um einen raschen Aufbau der notwendigen Abwasserreinigungsanlagen zu erreichen, zahlten sowohl die Bundesbehörden wie auch die Kantone Subventionen an Städte und Gemeinden, wenn diese neue Abwasserreinigungsanlagen (ARA) errichteten.
Copyright: | © Rhombos-Verlag |
Quelle: | Ausgabe 04 /2011 (Dezember 2011) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dr. Hans-Peter Fahrni |
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