Die Quintessenz der Nachhaltigkeit - Teil I: Der Begriff und seine Verzerrung

Nachhaltigkeit ist ein Begriff, mit dem die innere Haltung eines Menschen zu sich selbst und anderen Menschen im Umgang mit Materie gefasst werden kann.

Aus dieser Haltung formt sich im Menschen eine Regel, die ihm immer wieder vor Augen hält, sein eigenes materielles Dasein ins Gleichgewicht mit dem materiellen Dasein anderer Menschen und Lebewesen zu bringen und dabei gleichzeitig die Erde als Lebens- und Entwicklungsraum für alle Menschen dauerhaft zu bewahren.
 
Dabei entsteht dann eine Balance zwischen sich (Ich), den anderen (Du/Ihr) und der Erde als Ganzem (Wir). Bezogen auf das materielle Dasein des Menschen lautet die Nachhaltigkeitsregel: Begehre und verbrauche dauerhaft nur so viel Materie, dass auch andere Menschen und Lebewesen jetzt und in Zukunft ihre materielle Existenz sichern konnen. Diese zunächst noch allgemeine, nicht auf eine bestimmte Materiemenge bezogene Regel, bringt die Gewissheit vieler Menschen zum Ausdruck, dass für ein glückliches Leben gleichzeitig auch das glückliche Leben der Mitmenschen und aller Lebewesen der Erde maßgebend ist.
 
Photo: Fotolia



Copyright: © Rhombos Verlag
Quelle: Ausgabe 04 /2011 (Dezember 2011)
Seiten: 8
Preis: € 0,00
Autor: Dr. Alfons Grooterhorst
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Verfassungsrechtliche Erfordernisse der Biodiversitätssicherung nach der Klimaschutzentscheidung des BVerfG
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Angesichts von drei miteinander verflochtenen tiefgreifenden Umweltkrisen - der Klimakrise, der Biodiversitätskrise und der weiterhin bestehenden Krise der Umweltverschmutzung - wird nach wirksamen politischen Ansätzen gesucht, den Problemen zu begegnen. In globaler Perspektive am ambitioniertesten - weil allumfassend - ist bislang die Transformationsstrategie des 'EuropeanGreenDeal' der EU-Kommission,1 die allerdings selbst in Schwierigkeiten geraten ist, sichtbar etwa in Kompromissen bei der Luftreinhaltepolitik, dem Zögern in der Weiterentwicklung der Chemikalienpolitik oder der Anerkennung fragwürdiger Risikotechnologien, wie etwa der Atomenergie, als Nachhaltigkeitsinvestition im Rahmen der EU-Taxonomie-Verordnung.

Möglichkeiten und Grenzen der Verfahrensbeschleunigung in Krisenzeiten durch Einschnitte bei UVP und SUP
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Dass Planungs- und Genehmigungsverfahren in Deutschland zu lange dauern, ist kein Geheimnis. Auch Jahrzehnte nach der Einleitung noch nicht abgeschlossene Großprojekte sind eher die Regel als die Ausnahme. Insbesondere die Klimakrise und die durch den Angriffskrieg der Russischen Föderation auf die Ukraine ausgelöste Energieversorgungskrise erfordern eine möglichst rasche Planung, Genehmigung und Umsetzung der benötigten Energieinfrastrukturvorhaben.

Meeresschutz und Klimawandel
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Zum Gutachten des Internationalen Seegerichtshofs im Fall 'Climate Change and International Law'