Betrachtungen zur materialspezifischen Verwertung anhand ausgewählter Stoffströme aus mechanisch-biologischen Behandlungsanlagen zeigen abfallwirtschaftliche Einsparungspotentiale auf
Recycling und energetische Nutzung von Abfällen besitzen in Europa und insbesondere in Österreich einen Vorrang vor der Beseitigung. Verwertungsmöglichkeiten müssen aber nicht nur aufgrund aktueller gesetzlicher Vorgaben identifiziert und genutzt werden (EP, 2008), sondern sind auch aus wirtschaftlichen Gründen gegenüber reinen Entsorgungslösungen vorzuziehen. Eine optimierte materialspezifische Stoffstromlenkung ermöglicht es, die Verwertung zu maximieren und die Gesamtbehandlungskosten für spezifische Abfallströme zu minimieren. Insbesondere bei heterogenen Abfallströmen, wo Wiederverwendung und Recycling nicht in Frage kommen, bietet die energetische Nutzung der im Abfall enthaltenen Energie ('Waste-to-Energyâ€, WtE) interessante Optionen. Abfallbrennstoffe, die zum Beispiel in Industrieanlagen als Ersatzbrennstoffe (EBS) eingesetzt werden, um fossile Brennstoffe zu ersetzen, bedürfen einer entsprechenden Aufbereitung um den geforderten Qualitätskriterien (zum Beispiel in Hinblick auf die Brennstoffeigenschaften sowie den Chlor- und Schwerme- tallgehalt) zu entsprechen und damit in weiterer Folge negative Auswirkungen auf den Prozess sowie die Produktqualität zu vermeiden und die Einhaltung entsprechender Umweltstandards sicherzustellen (Ragossnig & Lorber 2005). Aufgrund rechtlicher Vorgaben und der daraus resultierenden wirtschaftlichen Überlegungen (EU-Emissionshandelssystem für CO2-Emissionen, EP, 2003) hat in den vergangenen Jahren auch der biogene Kohlenstoffgehalt von Abfallströmen in der Mitverbrennung stark an Bedeutung gewonnen.
| Copyright: | © Rhombos-Verlag |
| Quelle: | Ausgabe 04 /2011 (Dezember 2011) |
| Seiten: | 8 |
| Preis: | € 0,00 |
| Autor: | DI Dr. Arne Michael Ragossnig B.Sc. Martina Meirhofer Dipl.-Ing. Mag. Simone Pieber Dipl.-Ing. Manuel Sommer |
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