Ausgehend von den jüngsten Entwicklungen wird der Druck auf die Entwicklung hin zu einem mehr und mehr erneuerbaren Energiesystem weiter zunehmen. Knapper werdende Ressourcen und erhöhte Nachhaltigkeitsanforderungen führen dabei zu einem Preisanstieg für Energie. Eine weltweite Zunahme der Energiebereitstellung aus Biomasse ist zu erwarten. Dabei ist nicht mehr die Frage danach zu stellen, ob mehr Energie aus Biomasse bereitgestellt werden muss sondern vielmehr danach, wie die Effizienz der Bioenergiebereitstellung erhöht und negative Umweltauswirkungen so weit als möglich vermieden werden können.
Biomasse ist und bleibt eine wesentliche Säule der Energieversorgung weltweit. Gut 10 % des Weltprimärenergiebedarfs werden aus Biomasse gedeckt. Damit ist Biomasse global nach wie vor mit Abstand die bedeutendste erneuerbare Energie. Potenziale für einen weiteren Ausbau der Nutzung bestehen, sind aber sehr differenziert über die Erde verteilt. Die Treiber für die Biomassenutzung sind international sehr unterschiedlich. Sind es beispielsweise in Nordamerika und Europa vorwiegend Umstiegsszenarien von einer fossilen zu einer erneuerbaren Energiebereitstellung sind es in anderen Regionen der Welt wie zum Beispiel Afrika und in Teilen von Asien der Mangel an bezahlbaren alternativen Energieträgern. Daher erfordert die weitere Nutzung von Biomasse zur Energieversorgung neben möglichst effizienten Technologien einen sehr sensiblen Umgang mit den Herausforderungen einer nachhaltigen Nutzung der vorhandenen Ressourcen.
Copyright: | © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock |
Quelle: | 5. Rostocker Bioenergieforum (November 2011) |
Seiten: | 8 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Prof. Dr.-Ing. Frank Scholwin |
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Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
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