Um Moorflächen für die Landwirtschaft nutzbar zu machen, wurde der Großteil dieser Flächen (in Mecklenburg-Vorpommern ca. 87 %) im Verlaufe ihrer Melioration drainiert. Durch die aeroben Bedingungen kommt es zur Zersetzung des Torfes (Mineralisation) und damit zu erheblichen CO2-Emissionen, des Weiteren besteht die Gefahr von Mineralstoffauswaschungen (v.a. P). Eine Quantifizierung der gasförmigen Emissionen ist aufgrund des je nach Nutzungsrichtung unterschiedlichen Ausmaßes der Entwässerung, sowie der Heterogenität der Fläche schwierig (MÜLLER 2011).
Die Paludikultur als neue standortgerechte Bewirtschaftungsform von Moorflächen kann einen bedeutenden Beitrag zur Minderung der CO2-Emissionen erbringen. Gesicherte Aussagen zu den möglichen Emissionsminderungen durch 1. Vermeidung (Wiedervernässung) und 2. Substitution fossiler Energieträger können aber erst durch die Ergebnisse des laufenden Forschungsprojektes getroffen werden. Die stoffliche Verwertung der Paludi-Biomasse wäre aus energetischer Sicht zu favorisieren, leider besteht für diese Produkte aufgrund der hohen Opportunitätskosten momentan nur ein Nischenmarkt. Die Möglichkeiten der energetischen Verwertung der Biomasse werden sich aus ökologischen wie auch aus ökonomischen Gründen auf die direkte thermische Verwertung begrenzen. Die brennstofftechnischen Eigenschaften sind größtenteils mit denen von Holz vergleichbar. Die aus verfahrenstechnischer sowie ökonomischer Sicht vorteilhafte Kompaktierung der Biomasse (Briketts bzw. Pellets) bedarf aber einer energieaufwendigen Konditionierung der Biomasse. Bei der Verbrennung der Presslinge treten Probleme auf, die auf den hohen Mineralstoffgehalt wie auch dessen niedrige Ascheerweichungstemperatur zurück zuführen sind. Die Kombination aus beiden setzt für einen kontinuierlichen Betrieb die Verwendung geeigneter Zuschlagsstoffe voraus.
Copyright: | © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock |
Quelle: | 5. Rostocker Bioenergieforum (November 2011) |
Seiten: | 15 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Prof. Dr.-Ing. Matthias Ahlhaus M. Sc. Christian Jantzen |
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